Rheinberg Piraten-Party im Punto: "Jau, drin!"

Rheinberg · RHEINBERG/Alpen (nmb/pek) 7,5 Prozent. "Jau, drin" – hieß es gestern um 18 Uhr im Rheinberger "Punto". Mit heiterer Gelassenheit nahmen die dort versammelten Piraten die Ergebnisse der Wahlprognose auf: Damit würden sie zum vierten Mal in Folge in ein Landesparlament einziehen. Ein gutes Dutzend Parteifreunde hatte sich seit 16 Uhr im Punto zur Wahlparty eingefunden. Man kannte sich. Per Beamer wurde die Piratorama Wahlparty in Düsseldorf auf die Leinwand ins Punto übertragen, der ein oder andere war im Internet unterwegs. Gegen kurz vor 18 Uhr wurde es voll im Saal. Gespannt erwarteten Piraten um den Kandidaten Sebastian Nitz sowie interessierte Gäste auf die erste Hochrechnung.

 Piraten-Party im Punto: Jubel mit Wahlkreiskandidat Nitz (4.v.l.).

Piraten-Party im Punto: Jubel mit Wahlkreiskandidat Nitz (4.v.l.).

Foto: A. Fischer

Zahlen aus der Nachbarschaft

 Razan Yazigi wählte gestern in Bönning-Rill: "Das ist wichtig!".

Razan Yazigi wählte gestern in Bönning-Rill: "Das ist wichtig!".

Foto: Peter Kummer

In diesen taufrischen Zahlen wurden auch Daten quasi aus der Nachbarschaft verarbeitet: Wahlforscher hatten sich an verschiedenen Stimmbezirken aufgebaut. Christian Heber beispielsweise. Er ist ganz zufrieden: Viele Wähler haben am Vormittag bei ihm bereits ihre Stimme abgegeben. Zum zweiten Mal an diesem Morgen, denn der Sozialwissenschaftler steht draußen vor der Tür zum Wahllokal im kühlen Flur, auch wenn vor dem St. Heinrich Schützenhaus in Bönning-Rill die Sonne scheint. Wer zuvor im Kaminzimmer sein Kreuz gemacht hat, den fängt er ab. Ob man bereit sei, für Infratest Dimap und somit für die ARD noch einmal sein Kreuz zu machen?, fragt er jeden Einzelnen. Der Wahlbezirk drei in Alpen wurde von dem Umfrageinstitut ausgewählt und ist somit Teil der Prognose, die um kurz nach 18 Uhr über die Bildschirme in die Wohnzimmer flimmert.

"Die Resonanz ist überwiegend positiv", bilanziert Heber, nur wenige schütteln den Kopf und gehen vorbei. Bei seiner Umfrage muss er die vorgegebenen Zeitblöcke strikt einhalten. Sechsmal 45 Minuten, dazwischen jeweils eine längere Pause, in der er seine Wahlurne öffnet und die Stimmen für den Zwischenbericht an die Zentrale auswertet. Die Stimmabgabe erfolgt auch hier geheim, der Sozialwissenschaftler schaut dezent weg. Jeder Fünfte wird um die Beantwortung zusätzlicher Fragen gebeten, nach Beruf, nach der Wunschkoalition und nach seiner Entscheidung bei der letzten Wahl. So lassen sich schon früh Erkenntnisse über Wählerströme und -verhalten gewinnen und am Abend veröffentlichen.

Kuchen am Nachmittag

Die Bereitschaft zur Wahl ist ausgeprägt: "Ich sehe es als wichtige Aufgabe an. Auch außerhalb des normalen Intervalls", sagt etwa die Lehrerin Rasan Yazigi (27). "Ein paar Minuten sollte man immer für das Kreuzchen haben." Alpen liege bei der Wahlbeteiligung generell über dem Landesdurchschnitt, weiß Wahlleiter Norbert Pötters. Zur Stärkung steht eine Kanne Kaffee auf dem Tisch; ansonsten können sich die sieben Wahl-Mitarbeiter zwischendurch ablösen. Mindestens drei müssen allerdings immer anwesend sein, die Stimmberechtigungskarten entgegennehmen, mit der Liste abgleichen und den Stimmzettel ausgeben. Gegessen wird in den Pausen daheim, Kuchen ist am Nachmittag avisiert.

(RP)
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