Alpens Kommunalwahl Grüne setzen bei B-Frage auf Bewährtes

Alpen · Parteichef Peter Nienhaus geht als Zugpferd in den Wahlkampf. Die Nummer 1 auf der Liste ist mit Ursula Arens eine Frau – ein Signal. Willi Schellen rangiert aus gesundheitlichen Gründen erst auf Platz sieben.

 Ursula Arens (vorne) führt das Kandidaten-Team an, dahinter folgen (von links) Peter Rüsing, Bürgermeisterkandidat Peter Nienhaus, Görge Deerberg, Petra Uhlig und Beate Kut.

Ursula Arens (vorne) führt das Kandidaten-Team an, dahinter folgen (von links) Peter Rüsing, Bürgermeisterkandidat Peter Nienhaus, Görge Deerberg, Petra Uhlig und Beate Kut.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Mit Peter Nienhaus schicken auch die Grünen einen eigenen Kandidaten fürs Bürgermeisteramt ins Rennen. Das entschieden zehn Parteimitglieder am Freitag im Ratssaal einstimmig. Der 63-Jährige, der bereits bei der Kommunalwahl 2014 für das Amt kandidiert hatte, war die vermeintlich beste Wahl. Vorstandsmitglied Willi Schellen gab vor dem Wahlgang unumwunden zu: „Wir haben lange nach einem geeigneten Herausforderer gesucht. Die möglichen Kandidaten waren jedoch aus verschiedenen Gründen nicht dafür geeignet. Wir freuen uns daher, dass Peter Nienhaus die Aufgabe noch einmal annimmt.“

Immerhin konnte durch intensive Werbung die Zahl der Mitglieder im Ortsverband in den zurück liegenden zwölf Monaten um drei auf nun 21 erhöht werden. Hinzu kommen fünf aktive UnterstützerInnen ohne Parteibuch, von denen drei sogar  vordere Plätze der Reserveliste belegen. Mit Peter Nienhaus schickt die Partei ihren erfahrensten Mitstreiter ins Rennen. Nienhaus, der den Ortsverband 1994 mitgegründet hat und auch für den Kreistag kandidiert, fühlt sich nach eigenem Bekunden fit für den Job.

Vier Ratsmandate hat die Partei aktuell. Legt man das Ergebnis der Europawahl im vergangenen Jahr zugrunde, bei der die Grünen mit 20,7 Prozent als zweitstärkste Partei über die Ziellinie gingen, dürften im September einige Sitze hinzukommen. Zu einer Kampfansage mochte sich Nienhaus trotzdem nicht hinreißen lassen: „Ein gesundes Wachstum ist mir wichtiger als der kurzfristige Erfolg.“

Wie wichtig ein langer Atem ist, machte der Fraktionssprecher anhand der aktuellen Entwicklung deutlich: „40 Jahre nach Parteigründung sind unsere Themen Umwelt- und Klimaschutz in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Der Schutz der Natur stehe für ihn auch in der Lokalpolitik an oberster Stelle. Obwohl Alpens Grüne ihr Wahlprogramm erst Ende Juni bekannt geben wollen, nannte der Bürgermeisterkandidat seine dringlichsten Ziele: „Ich werde ich alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, um weiteren Kiesabbau in Alpen zu verhindern. Außerdem werde ich mich als waldarme Gemeinde für eine stärkere Bepflanzung einsetzen.“

Beim Thema Wohnen möchte Nienhaus bei künftigen Bauprojekten eine feste Quote für geförderten Wohnraum durchsetzen. Daneben sollte die Gemeinde künftig auf den schnellen Euro durch Verkauf kommunaler Grundstücke verzichten und stattdessen auf Erbpacht setzen. Nienhaus: „Hierdurch erhalten wir die Verfügbarkeit der Grundstücke mittelbar für kommende Generationen.“ Bei erneuerbaren Energien, Kernthema der Grünen, müsse die Gemeinde weiter vorangehen. Unter Berücksichtigung „individueller ökologischer Belange“ fordert er eine maximale Ausweisung von Windkraftzonen. Da sieht er auf Bönninghardt wohl die besten Potenziale.

Die Grünen und ihr Spitzenkandidat setzen auf eine ökologische Landwirtschaft in Verbindung mit einer regionalen Vermarktungsstrategien. Die Belebung von Wochenmärkten, ein Liefer- und Einkaufsservice, Gutscheine für den örtlichen Handel und eine digitale Vernetzung sollen die Ortskerne neu beleben. Damit Alpens City auch optisch einlädt, sollte der Stadtumbau die Burgstraße einschließen und bis an die Motte ausgeweitet werden.

 Kommunalwahl 2020 HOCH

Kommunalwahl 2020 HOCH

Foto: grafik

Um vieles davon auch umsetzen zu können, bedürfe es einer starken grünen Fraktion. Ob Willi Schellen dieser künftig noch angehören wird, ist fraglich. Der Kassierer rangiert aus gesundheitlichen Gründen erst auf Listenplatz sieben.

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