Rheinberg Peter Mokros kandidiert für die Grünen

Rheinberg · Der 54-jährige Kriminalbeamte aus Ossenberg wurde gestern Abend von seinen Parteifreunden einstimmig gewählt. Sollte er Bürgermeister werden, so werde er sich jeden Tag daran erinnern, dass er für die Bürger da sei, sagte er.

 Einstimmig gewählt: Peter Mokros mit Dagmar Krause-Bartsch und Ulla Hausmann-Radau vom Ortsverband (v.l.) sowie seinen Kindern Marco (22) und Annalena (18), die die Kandidatur ihres Vaters "aus vollem Herzen" unterstützen.

Einstimmig gewählt: Peter Mokros mit Dagmar Krause-Bartsch und Ulla Hausmann-Radau vom Ortsverband (v.l.) sowie seinen Kindern Marco (22) und Annalena (18), die die Kandidatur ihres Vaters "aus vollem Herzen" unterstützen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Und jetzt sind sie schon zu dritt: Nach der SPD im Januar (Rosemarie Kaltenbach) und der CDU im März (Frank Tatzel) hat jetzt auch der Bündnis 90 / Die Grünen-Ortsverband einen Bürgermeister-Kandidaten. Bei der Mitgliederversammlung im "Schwarzen Adler" in Vierbaum wählten 17 stimmberechtigte Parteimitglieder gestern Abend Peter Mokros - und zwar einstimmig.

Peter Mokros lebt seit 1996 in Ossenberg. Der bald 55-Jährige ist geschieden und hat zwei erwachsene Kinder. Er ist Polizist, begann seine Laufbahn 1976 bei der Polizei. Seit den neunziger Jahren ist er Kriminalbeamter, ist Diplom-Verwaltungswirt und hat bei verschiedenen Behörden unter anderem in Bonn, Krefeld und Wesel gearbeitet, auch beim Landeskriminalamt und beim Innenministerium. Aktuell ist er bei der Wasserschutzpolizei in Duisburg und dort für Umweltkriminalität zuständig.

"Auch durch meine berufliche Tätigkeit kam es dazu, dass ich mir vorstellen kann, Bürgermeister zu werden", so der leidenschaftliche Motorradfahrer gestern Abend. "Ich habe unterschiedlichste Behörden kennengelernt." Sollte er Bürgermeister werden, so werde er sich dafür stark machen, "dass es auch zwischen den Wahlen gelebte Demokratie gibt. Die Bürger dürfen nicht als Gegnerschaft angesehen werden. Sollte ich Bürgermeister werden, so werde ich mich an jedem Tag daran erinnern, dass ich der Bürgermeister für alle Rheinberger bin. Und das ist für mich nicht nur eine Floskel. Ich will so wahrgenommen werden. Und wenn ich das nicht vorlebe, macht das alles keinen Sinn."

Auf die Frage, ob er sich es zutraue, eine Stadtverwaltung mit 300 Mitarbeitern zu führen, sagte Peter Mokros: "Mir ist bewusst, dass das eine schwierige Aufgabe ist. Aber die Herausforderung, dies zu meistern, finde ich sehr reizvoll." Als Bürgermeister möchte er versuchen, "im Rahmen der Organisationshoheit des Bürgermeisters den Mitarbeitern das höchst mögliche Maß an Eigenverantwortung zuzugestehen". Der Bürgermeister sei aber nicht nur Verwaltungschef, sondern auch Kommunalpolitiker. Und da komme ihm zugute, dass er seit 1998 bei den Grünen mitmische. "Politik ist neben Sport mein Hobby", so Mokros. "Das konnte ich mir anfangs gar nicht vorstellen, da fand ich das alles sehr sperrig. Aber inzwischen habe ich richtig Spaß daran, mit den Leuten in der Fraktion zusammenzuarbeiten."

Der Ossenberger kam durch den Sport zur Politik. Nachdem er früher selbst aktiver Kicker war, trainierte er später Jugendmannschaften, dann führte ihn der Weg zu Jugendpolitik, Zuff und letztendlich zur Mitarbeit im Jugendhilfeausschuss. Natürlich sei er politisch inzwischen breiter aufgestellt. "Letztendlich lässt sich nicht alles auf Rheinberg begrenzen", so Mokrtos. "Das geht ja hin bis zur Weltpolitik, wenn man an die Flüchtlinge denkt."

Dass seine Parteifreunde ihn gewählt haben, mache ihn stolz und das haue ihn förmlich um, sagte der 54-Jährige. Sein Amt als Ortsverbandssprecher der Grünen werde er nun ruhen lassen.

Im Wahlkampf haben die Grünen nun das Ziel, ihren Kandidaten und dessen Vorstellungen bekannter zu machen - unter anderem mit einer Flyer-Aktion. Am 26. Juni ist eine Wahlfete im Schwarzen Adler geplant, am 15. August wird die heiße Phase des Wahlkampfs mit einem Fest vor der Rheinberger Stadthalle eingeläutet. Auch Peter Mokros will in die einzelnen Ortsteile gehen und sich den Menschen vorstellen. Auch Radtouren sind geplant.

(RP)
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