Ortsbegehung in Orsoy CDU will den „Dicken Bären“ erhalten

Orsoy · Deich, Kindergarten, Altes Zollhaus, die beiden Kirchen, der Spielplatz – bei der Ortsbegehung wurden zahlreiche Themen angesprochen.

 Heinz Engelke (r.), Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Orsoy, ging auch auf die Zukunft des Baums „Dicker Bär“ auf dem Deich ein.

Heinz Engelke (r.), Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Orsoy, ging auch auf die Zukunft des Baums „Dicker Bär“ auf dem Deich ein.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

„Wir wollen nah dran sein, mit den Bürgern das ansprechen, was für sie wichtig ist“, formulierte der Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Orsoy, Heinz Engelke, die Idee des mittlerweile zur Tradition gewordenen Partei-Spaziergangs durch den Ort. „Wenn wir uns um die kleinen Dinge nicht kümmern, brauchen wir über die großen Dinge nicht zu reden.“

Von der Grundschule aus absolvierte der kleine Tross – ein Dutzend Interessierter liefen mit – eine Tour vorbei am Spielplatz, am Rheindeich entlang und dann durch die einzelnen Straßen des Ortskerns. Mit Blick auf die Bürgerinitiative in Ossenberg streifte Engelke zu Beginn einmal das Thema Aufenthalt am Rheinufer. „Das wird hier durchaus gut angenommen. Da kommen Leute auch schon mal mit der Decke hin“, führte er aus. Man habe einen Blick darauf, dass das, was da eventuell hinterlassen werde, auch beseitigt wird. „Der augenblickliche Zustand hier und auch am Parkplatz ist wegen der Kirmes nicht repräsentativ“, machte er deutlich.

Zentraler Punkt der Begehung war der „Dicke Bär“, die alte Linde, die der Deichverband wegen der fragwürdigen Standsicherheit und der Gefahr für den Hochwasserschutz am Deich fällen möchte. Ein Fällantrag des Deichverbands, der Eigentümer der Fläche um den Baum ist, liege vor. Das Gutachten zu der Standfestigkeit des Baumes sage aber aus, „dass es keine Hohlraumbildung durch die Verwurzelung des Baumes“ gebe. Das Votum der Unteren Naturschutzbehörde dazu stehe noch aus. Mitte September soll dazu eine Entscheidung fallen. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass der Baum erhalten bleibt“, unterstrich der CDU-Politiker Josef Devers.

Ein paar Meter weiter blieb die Gruppe am alten „Fahrkartenhäuschen“ stehen. Das solle als Startpunkt für Ortsbegehungen und andere Touren wieder reaktiviert werden, sagte Engelke. „Und auch der Steiger soll im Zuge der Deichsanierung erhalten bleiben“, ergänzte Devers. Auf dem Deich verwies Devers auf einen Höhenunterschied am Weg von gut einem Meter.

Am Pfarrheim Altes Zollhaus wurde dann über die weitere Nutzung des Gebäudes, das die Katholische Kirchengemeinde St. Peter demnächst verkaufen möchte, debattiert. Aus Sicht der CDU sollte es für die Öffentlichkeit passend genutzt werden, meinte Engelke. Am Rheintor ging Devers auf die Überlegungen des „Verein zur Erhaltung historischer Gebäude und Örtlichkeiten in Orsoy“ ein, die Grabsteine, die unter anderem vom Grab des alten Zolleinnehmers stammen, öffentlich sichtbar zu machen. Es gebe Verhandlungen mit der Stadt, bis Ende des Jahres rechne man mit einem Ergebnis.

Was die Verkehrssituation vor Ort anbetrifft, mahnte Engelke ein Parkplatzkonzept an. „Oft wird im Halteverbot geparkt. Wir haben vorgeschlagen, dass das Ordnungsamt häufiger kontrolliert.“ Und für die Pflege der Grünanlagen mahnte die CDU mehr Geld an.

Spannend war zum Schluss die Debatte um die Zukunft des maroden evangelischen Kindergartens. Da gebe es Gespräche beider Kirchengemeinden über ein mögliches gemeinsames Gemeindezentrum. Und auch die Entweihung der maroden katholischen Kirche St. Nikolaus, ihre Neunutzung – eventuell als Pfarrheim im Untergeschoss – und die gemeinsame Nutzung mit der evangelischen Kirche für beide Konfessionen, sind in Diskussion.

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