Zahlreiche Aussteller am Alpener Rathaus Ein Nikolausmarkt voller Ideen und guter Taten

Alpen · Zahlreiche Stände mit Kunsthandwerk und Selbstgemachtem laden am Wochenende zum Bummeln rund ums Alpener Rathaus ein. Die Sterne am Weihnachtswunschbaum waren schnell weg.

 Zahlreiche Stände boten auf dem Rathausplatz und bis in das Rathaus hinein überwiegend selbstgemachte Sachen, Kunsthandwerk und vieles mehr an. 
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Zahlreiche Stände boten auf dem Rathausplatz und bis in das Rathaus hinein überwiegend selbstgemachte Sachen, Kunsthandwerk und vieles mehr an. RP-Foto: arfi

Foto: Armin Fischer (arfi)

Der Alpener Nikolausmarkt, der an diesem Wochenende in seine elfte Auflage geht, hat seinen ganz eigenen Charme. „Wir haben darauf geachtet, dass viele selbst gemachte Waren und wenig Zugekauftes angeboten wird“, erklärt Organisatorin Petra Romba, die sich darüber freute, dass die Zahl der Aussteller trotz der langen Corona-Pause in etwa gleichgeblieben ist. Dazu sorgen winterliche Temperaturen um die Null Grad laut Bürgermeister Thomas Ahls für ideale Bedingungen: „Es ist trocken und kalt, genau das richtige Wetter für einen Nikolausmarkt.“

Man könnte auch sagen: Glühweinwetter. Dass es aber nicht immer der Klassiker sein muss, machen die Wurzelzwerge des Waldkindergartens deutlich. „Lüh Lillet“ etwa steht für warmen Himbeertee mit Sirup oder die „Vegane Goldmarie“ für einen heißen Apfelpunsch. Überhaupt kommen Veganer bei den Naturpädagogen voll auf ihre Kosten, denn wo bekommt man schon einen Eierlikör ohne Ei? Für den namensgebenden Geschmack ist in diesem Fall eine Prise des leicht schwefelig riechenden Kala Namak-Salz verantwortlich. Da bestellen viele doch lieber ein „Schneeweißchen mit Schuss“.

Auf der Bühne stimmt am Samstagnachmittag der Kinder- und Jugendchor „Herztöne“ aus Menzelen unter der Leitung von Inga Mosters und Julia Ricking Weihnachtslieder zum Mitsingen an. Süßes kredenzte der Verein „Hilfe für Copceac“, wobei die klassische Waffel Konkurrenz bekommen hat: Die Pommes-Waffeln mit Puderzucker. „Ich habe ein neues Waffeleisen gesucht und bin dabei auf eines gestoßen, mit dem sich Waffeln in dieser Form backen lassen. Die kommen sehr gut an“, erklärt Edith Kathrein-Diering.

„Die waren schon tot, wie haben sie geschenkt bekommen“, schwört Annemarie Schulte-Buhnert mit einem Blick auf Rehgeweihe, die sie mit ihrer Freundin Andrea Benning zu farbenfrohen Schmuckstücken verarbeitet hat. Die beiden sprühen förmlich vor Kreativität. Als Ausgangsmaterial für Tannenbäume oder Bilderrahmen etwa dienen Klötzchen von Parkettböden. Not macht erfinderisch: Weil ein Likör nur Likör genannt werden darf, wenn er einen Alkoholgehalt von 17 Prozent aufweist, nennt Bernhard Dietmann seine edlen Säfte „Sternentröpfchen“. „Ich nehme bewusst weniger Alkohol und dafür mehr Früchte, weil das den Geschmack verbessert“, erklärt der Maurer aus Rheinberg. Tochter Jennifer Haberkorn hat sich selbst zur Seifensiederin ausgebildet. Der Renner in der Weihnachtszeit sind Seifen in den Geruchsrichtungen Zimt-Orange oder Lavendel-Rose. „Wer sich mal Entspannung pur und ein bisschen Luxus gönnen möchte, dem empfehle ich die Kleopatra-Bademilch“, so Haberkorn.

Der Glühwein schmeckte, zumal es trocken und kalt war, also ideales Wetter war für das klassische Weihnachtsmarktgetränk.

Der Glühwein schmeckte, zumal es trocken und kalt war, also ideales Wetter war für das klassische Weihnachtsmarktgetränk.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Bei den Mitgliedern des Alpener Jugendrotkreuzes sorgte der Nikolausmarkt schon vor Wochen für Betriebsamkeit. „Wir haben in unseren Gruppenstunden Schokocrossies, Rumkugeln und Toffitellas gebacken. Was mit dem Erlös geschieht, entscheidet die Jugend alleine“, sagt Carina Janssen. Socken, Schals und vieles mehr: Das Angebot an selbst Gestricktem am Stand von Erika Gradisar ist schier unendlich. „Ich hänge an der Nadel, das kann man so sagen. Ich stricke in jeder freien Minute“, erzählt sie. Absolut im Trend sind bunte Socken, allerdings sind die Geschmäcker unterschiedlich: „Männer bevorzugen ein dunkles Bunt, Frauen gefallen sie am besten in leuchtenden Farben.“

Zum fünften Mal macht Birgit Hommen mit ihrem „Weihnachtswunschbaum“ ältere Menschen glücklich. Die rund 100 Sterne waren bereits am Samstag weg. Schokolade, Socken, Schals waren die klassischen Wünsche der Senioren. Erstmals wurden aber auch Wünsche geäußert, die nachdenklich machen sollten: „Einige haben sich Wurst- oder Fleischgutscheine gewünscht, weil sie sich das in der Energiekrise nicht mehr leisten können“, sagt Thomas Hommen.

Die Cafeteria im Rathaus wird wieder von den Alpener Landfrauen angeboten, die den Erlös am Sonntag der Alpener Tafel spendeten. Der örtliche Kinderschutzbund ermöglicht eine Etage höher Kindern, aus Einmachgläsern dekorative Windlichter zu gestalten. Lia entschied sich für einen Tannenbaum und Sterne: „Das bekommt meine Mama“, sagt die Achtjährige.

(erko)
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