Rheinberg Nicht genug Zeit fürs Essen

Rheinberg · Am Rheinberger Amplonius-Gymnasium wird teilweise auch in der siebten Stunde gelernt. Damit steht diese Zeit nicht als Mittagspause zur Verfügung. Aber Unterricht in der zehnten und elften Stunde kann vermieden werden.

 In der Mensa bleibt den Schülerinnen und Schülern des Amplonius-Gymnasius gerade einmal eine Viertelstunde zum Mittagessen, wenn in der siebten Stunde Unterricht ist. Das wird von Eltern kritisiert.

In der Mensa bleibt den Schülerinnen und Schülern des Amplonius-Gymnasius gerade einmal eine Viertelstunde zum Mittagessen, wenn in der siebten Stunde Unterricht ist. Das wird von Eltern kritisiert.

Foto: Armin Fischer

In der Schöpfungsgeschichte ist der siebte Tag als Ruhephase definiert — in der modernen Schullandschaft liegt die Pause in der siebten Stunde. "Aber leider nicht in Rheinberg", kritisieren Eltern von Kindern, die im Amplonius-Gymnasium die Schulbank drücken, im Gespräch mit der Rheinischen Post: Genau in diese siebte Zeitstunde sei nun auch Unterricht gelegt worden. Das sei auch deshalb problematisch, weil diese eigentlich freie Zeitstunde durch die 45 Minuten Unterricht zu drei Vierteln "aufgefressen" wird. Dadurch bleiben den Schülerinnen und Schülern ganze 15 Minuten zum Atem holen, für den Besuch in der Mensa reiche die Zeit ohnehin nicht mehr. Betroffen seien mehrere Jahrgangsstufen.

"Ja, das ist ein Problem", räumte Schulleiter Heinz Pannenbecker Freitag gegenüber der RP ein. Eines, das die Oberstufe betreffe. Denn in den Jahrgangsstufen 5 bis 9 der Sekundarstufe 1 sei in Schulvorschriften klar festgelegt, dass eine Mittagspause gemacht werden muss. In der Oberstufe hingegen gelte die Arbeitszeitordnung, die für bestimmte Arbeits- bzw. im Schulleben Unterrichtszeiten bestimmte Pausenzeiten vorsieht. Die können übrigens auch "gestückelt" werden.

Pannenbecker: "Wir haben unsere Pausenzeiten entsprechend verlängert und erfüllen diese Vorgaben selbstverständlich." Die Entscheidung, unter Umständen auch in der siebten Stunde zu unterrichten, sei nicht ohne Grund getroffen worden: "Wir haben mit den Schülern darüber gesprochen, ob sie sich auch Unterricht in der siebten Stunde vorstellen können, wenn dadurch Unterricht in der zehnten und elften Stunde vermieden werden kann", schildert Heinz Pannenbecker. Dazu habe es Zustimmung gegeben — wobei es schlechterdings unmöglich sei, allen Interessen gerecht zu werden.

Außerdem wäre niemandem geholfen, wenn die Mensa über Mittag einfach länger geöffnet wäre: Selbst dann bliebe den Oberstufenschülern nicht mehr als eine Viertel Stunde, weil die anschließenden Unterrichtsstunden im vorgegebenen Zeitraster ablaufen müssten: "Wir müssen nämlich sicherstellen, dass alle, die im Schulbus kommen, die Heimfahrt pünktlich antreten können", unterstreicht Pannenbecker. Dem Schulleiter ist bewusst: "Wir arbeiten hier an der Quadratur des Kreises" — kündigte aber im RP-Gespräch eine rasche Lösung an: Ab Montag werde es den siebte-Stunde-Unterricht in nicht mehr als einer Hand voll Kursen geben.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort