Rheinberg Neues BMW-Ersatzteillager in Rheinberg

Rheinberg · Gestern war Schlüsselübergabe für das 31.500 Quadratmeter große Logistikzentrum im Solvay-Industriepark. Lkw-Verkehr durch die Millinger Wohngebiete soll durch eine Ausfahrt Richtung ehemaliger B 57 vermieden werden.

 Bürgermeister Frank Tatzel begrüßt die Investoren.

Bürgermeister Frank Tatzel begrüßt die Investoren.

Foto: arfi

BMW boomt. So sehr, dass die bayrischen Auto- und Motorradbauer im 100. Jahr ihres Bestehens die Weichen für die Zukunft stellen und kräftig aufrüsten. Eine Folge dieser Strategie: BMW bezieht ein Logistikzentrum im Solvay-Industriepark zwischen Millingen und Ossenberg. Die Hallen sind nach knapp achtmonatiger Bauzeit fertig, ab Dienstag beginnt die Inneneinrichtung, bis Ende Februar sollen 50.000 Ersatzteile für BMW- und Mini-Fahrzeuge in den Hochregalen liegen, im April erfolgt dann die erste Auslieferung. Bis zu fünf Millionen Auftragspositionen pro Jahr an 350 Vertragshändler - diese Zielvorgabe nannte Wolfgang Baumann gestern bei der offiziellen Schlüsselübergabe für das neue Logistikzentrum, in dem künftig bis zu 100 Mitarbeiter beschäftigt sein werden.

Baumann, bei BMW weltweit für die Ersatzteilversorgung zuständig und extra aus München angereist, sagte, dass von Rheinberg aus künftig mehr als eine Million Kunden über ihre Händler versorgt werden. Der Standort bei Solvay biete erstklassige Voraussetzungen: gute Autobahnanbindungen, nah an den BeNeLux-Ländern, nur 30 Kilometer von dem seit 1989 bestehenden BMW-Distributionszentrum in Krefeld entfernt. Und: "Die Stadt Rheinberg und der Kreis Wesel haben uns schnell und kooperativ unterstützt."

 Das neue Logistikzentrum von außen betrachtet.

Das neue Logistikzentrum von außen betrachtet.

Foto: Armin Fischer

Der 31.500 Quadratmeter große, dreigeteilte Hallenkomplex steht auf einer Fläche, die bisher Grünland war und kaum auffiel. Nun ragt hinter der alten Solvay-Werkssiedlung an der Zollstraße eine mächtige Wand in der Farbe "greyrock metallic" hervor. Mit 51 Toren und einer spitzwinkelig Richtung ehemaliger B57 zulaufenden Ausfahrt, um Lkw-Verkehr durch die Millinger Wohngebiete zu verhindern.

Gebaut worden ist das Center vom Generalunternehmen GSE Deutschland im Auftrag der Langenfelder Logproject Development GmbH. Deren geschäftsführender Gesellschafter Maik C. Bettentrup hob gestern die Konzeption der Nachhaltigkeit hervor. Durch LED-Lampen spare BMW als künftiger Mieter 45.000 Euro Stromkosten und 130 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Die Grünanlagen sind großzügig angelegt worden, so dass das komplette Niederschlagswasser auf dem Gelände versickern könne. Beim Bau sei weder Erdmatarial an- noch abgefahren worden.

Besonderes Augenmerk richtete Bettentrup auf das Hallendesign. Er freue sich, mit Vertragspartner BMW "den wahrscheinlich besten Mieter" gefunden zu haben. Für die Stadt dankte Bürgermeister Frank Tatzel für die Investition von mehr als 20 Millionen Euro und Solvay Chemicals dafür, dass die Gesellschaft das Projekt im Industriepark ermöglicht hat. Mit diesem Logistikzentrum sei man bundesweit konkurrenzfähig.

Solvay-Werkleiter Dr. Richard Rösler erinnerte an die nunmehr dreieinhalb Jahre währende, letztlich erfolgreiche Zusammenarbeit mit Logproject und zeigte Parallelen zwischen BMW und Solvay auf. Die Krefelder Bönders GmbH Spedition, gestern durch den geschäftsführendem Gesellschafter Klaus Lothar Krengs vertreten, wird das neue Logistikzentrum in Rheinberg für BMW betreiben.

(up)
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