Rheinberg Neues Baggerloch an der Alten Landstraße

Rheinberg · An der Alten Landstraße südlich der Stadtkerns laufen die Vorbereitungen für die von den Heidelberger Kieswerken geplante weitere Auskiesung. Eine Ampelanlage regelt den Verkehr, damit ein Tunnel zwischen dem seit vielen Jahren bestehenden Baggerloch westlich der Straße und dem östlich angrenzenden Bereich gebaut werden kann.

Dort, wo zwischen der Straße und dem Moersbach bislang Ackerflächen waren und Kühe grasten, will Heidelberger eine knapp zehn Hektar große Fläche auskiesen. Allerdings ohne eigene Sortieranlage — der Kies soll aus dem neuen See per Förderbänder in die alten Anlagen westlich der Alten Landstraße gebracht und dort zum Abtransport aufbereitet werden.

Das hatten Rheinberger Politiker bereits im Oktober 2009 erfahren und die Auskiesungsgenehmigung außergewöhnlich deutlich kritisiert. Man fühle sich vorgeführt von den Kieswerken und von der Bezirksregierung, hieß es damals im Stadtrat. Nur wenige Wochen später rückte eine Dürener Fachfirma an, um "Sachstandsermittlungen" durchzuführen: Drei bis sechs Archäologen recherchierten auf dem Areal an der Landstraße.

Nach Informationen der Rheinischen Post hatte das Unternehmen Haniel bereits 1993 den Antrag auf Abgrabung in dem Bereich in einer Größenordnung von fast 26 Hektar gestellt und 1997 eine Abfuhr von der Bezirksregierung kassiert. Auch eine Klage half dem Unternehmen nicht weiter.

Im September 2005 stellte Haniel erneut einen Antrag. Diesmal bei der Bezirksregierung zur Genehmigung eines Rahmenbetriebsplans gemäß Bundesberggesetz "für den Abbau von Quarzkies und Quarzsand im Tagebau Haus Gelinde 2". Der Umfang des Antrages wurde insbesondere um die Flächen des Landschaftsschutzgebietes (Moersbachaue) reduziert. Das Abbaugelände hat jetzt eine Gesamtfläche von knapp zehn Hektar. Im Jahr 2006 wurden Pläne vorgestellt, in denen davon gesprochen wurde, dass dort 1,8 Millionen Tonnen Quarzkiese und Quarzsande in zwei Abbauabschnitten gehoben werden sollen.

(RP)
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