Rheinberg Neubau des Deiches hat begonnen

Rheinberg · Der Neubau des Deichabschnittes, der vor Kuicksgrind bis zur Ossenberger Schleuse reicht, hat begonnen. "Das ist ein Meilenstein", meinte gestern Viktor Paeßens, der als Orsoyer Deichgräf für den linksrheinischen Deich von Baerl bis Borth zuständig ist. Der Deichabschnitt zwischen Kuicksgrind und Ossenberger Schleuse ist vermutlich rund 80 Jahre alt und gilt seit langer Zeit als erneuerungsbedürftig.

 Seit gestern wird mit Volldampf gearbeitet - der Lückenschluss im Rheindeich hat begonnen.

Seit gestern wird mit Volldampf gearbeitet - der Lückenschluss im Rheindeich hat begonnen.

Foto: Armin Fischer

"Die Unterlagen über diesen Abschnitt sind dürftig", sagte Burkhard Drenkpohl, bei der Bezirksregierung Düsseldorf für den Hochwasserschutz zuständig. Gestern schaute er sich mit dem Deichgräf und Oberbauleiter Henjörg Hahn den Baubeginn nahe der Ossenberger Kläranlage an. "Wir wissen nicht, wann genau er gebaut wurde und an welcher Stelle welches Material liegt." Kaninchen haben den Deich mit ihren Bauten "durchlöchert", sagte Paeßens. Zudem fehle eine Lehmabdichtung zum Rhein hin. "Ein Deich lebt", sagte der Deichgräf. "Er verändert sich bei jedem Hochwasser, besonders wenn er nicht abgedichtet ist."

Schon 1995 wurde der Deichabschnitt in den Prioritätenplan aufgenommen. 2007 begann die konkrete Planung. Das Land übernimmt 80 Prozent der Kosten für den zehn Millionen Euro teuren Neubau. "Seit langem haben wir einen Sonderverteidigungsplan für diesen Deichabschnitt", erläutert Viktor Paeßens. "Er bleibt solange in Kraft, bis der Neubau abgeschlossen ist." Das sind noch eineinhalb Jahre, wobei ein Deich nur von April bis Oktober gebaut werden darf, wenn die Chance auf Hochwasser gering ist. Da es auch Sommerhochwasser geben kann, wird der 2,8 Kilometer lange Deich in kleinen Etappen umgebaut. "Bei Hochwassergefahr würde der Umbau sofort eingestellt und der Deich verschlossen werden", sagt Henjörg Hahn.

Der neue Dreizonendeich besteht an der Wasserseite aus einer abdichtenden Lehmschicht. Der größte Teile des Deiches ist der Stützkörper aus verdichtetem Sand, der aus dem alten Deich entnommen wird. Auf der Landseite erhält das Bauwerk einen Dränkörper aus Kies. Dieser kann auch von Lastwagen befahren werden, beispielsweise wenn Hochwasser in Gefahr ist. Zusätzlich zu diesem Weg entsteht auf dem Deich ein Radweg - ein Teil des Rheinradwegs. "Die Stadt Rheinberg gibt 200 000 Euro dazu, damit dieser Radweg asphaltiert ist", berichtete Henjörg Hahn.

(got)
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