Rheinberg Nähen und basteln für die große Show
Rheinberg · 80 Kinder bereiten sich in der Herbstferienwoche von Jugendamt und Diakonie in der Begegnungsstätte Reichelsiedlung auf das "Fest der Begegnung" am Samstag vor. Dann gibt es unter anderem eine Modenschau und Tänze.
Großes Gewusel in der Begegnungsstätte Reichelsiedlung an der Eschenstraße: 80 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren, 16 Betreuer und weitere Helfer haben sämtliche Räume des Hauses in Beschlag genommen. Seit Montag wird täglich von morgens bis nachmittags genäht, gebastelt, getanzt und gekocht. Es läuft die 19. Herbstferienaktion, vom Jugendamt der Stadt und der Diakonie gemeinsam ausgerichtet und dank Sponsoren wie der Sparkasse am Niederrhein und den Eigentümern der Reichelsiedlung finanziell möglich geworden. Höhepunkt wird der Abschluss mit dem "Fest der Begegnung" am Samstag ab 14 Uhr sein, zu dem eingeladen wird.
Für Birgit Hoffjan ist es die erste Herbstferienaktion. Sie leitet die Begegnungsstätte seit einem Dreivierteljahr und mag den Trubel. "Hier ist richtig was los. Unser Ziel ist es, die Kinder zu beschäftigen. Sie haben richtig Spaß mitzumachen." Kinder mit deutschen, türkischen, albanischen, bosnischen oder auch jamaikanischen Wurzeln sind dabei. Ein Motto gibt es auch: "The Show must go on". "Eigentlich hatten wir uns für ,Harry Potter' entschieden, aber das hat sich zerschlagen", sagt Birgit Hoffjan.
Am Samstag wollen die Kinder eine große Show bieten. Bis dahin muss also alles stehen. Also: Keine Zeit verschwenden. Lieber was nähen. So wie Yaren es tut. Gruppenleiterin Maureen Miller-Welters zeigt dem Mädchen, wie es an der Nähmaschine klarkommt. Yaren näht ein Kissen. Das klappt ganz gut. "Macht Spaß", sagt das Mädchen. Und der zehnjährige Enes stimmt ihr zu. Denn auch Jungen nähen gerne. "Die Kissen und Drachen präsentieren die Kinder am Samstag bei einer Modenschau", sagt Betreuerin Sonja Libuda.
Ein paar Räume weiter. Dort dröhnt der Song "Jump" von der Red Crew aus den kleinen Boxen. Florentina (9), Heshin (10), Reshin (13) und Sofe (12) tanzen dazu eine Choreografie. Die Betreuer Johanna Landers, Jacqueline Guth und Micha Thölke schauen genau hin, ob auch alles klappt.
Auch in den Mini-Playback-Gruppen wird zu cooler Musik fleißig geprobt, während es in der Bastelgruppe eher ruhig zugeht. "Wir machen hier die Bühnendeko", lässt Betreuerin Biggi Krämer wissen. Gelbe Sterne werden ausgeschnitten, Katzen aus Maschendrahtzaun, Zeitungspapier und Kleister geformt. Sieht alles sehr professionell aus. Im Raum nebenan hat sich die Reportergruppe eingenistet. Sechs Nachwuchs-Journalisten zwischen sechs und elf Jahren zeigen stolz ihre Reporterausweise und haben schon einiges vorzuweisen. "Die Reporter gehen durchs Haus und interviewen und fotografieren Kinder und Gruppenleiter. Daraus machen sie eine Hauszeitung, die am Samstag für 50 Cent verkauft wird", sagt Julia Sonnenwald, eine der Betreuerinnen. Die Zeitung gestalten sie mit einer App auf dem Tablet. Aleyna (9) zeigt gleich die Ergebnisse und scheut sich nicht, die Kollegen der RP zu befragen.
"Die Kinder haben viele Ideen, sind sehr kreativ. Wir unterstützen sie nur ein wenig", schildert Birgit Hoffjan. "Das meiste schaffen sie schon selbst."
