Rheinberg Nächste Finanzspritze für Stadtumbau

Rheinberg · RVR-Strukturausschuss segnete im Rheinberg das Stadtförderprogramm 2017 einstimmig ab. Auch Xanten und Alpen profitieren. Neugestaltung Großer Markt soll im Mai beginnen. Erster Sponsor legt Grundstein für das Fontainenfeld.

 Technischer Beigeordneter Dieter Paus erläuterte an der Schautafel den Plan für die Neugestaltung Großer Markt mit Vorplatz der Kirche St. Peter.

Technischer Beigeordneter Dieter Paus erläuterte an der Schautafel den Plan für die Neugestaltung Großer Markt mit Vorplatz der Kirche St. Peter.

Foto: bp

Bürgermeister Frank Tatzel war allerbester Dinge, als er gestern Morgen den Strukturausschuss des Regionalverbandes Ruhr (RVR) begrüßte. Der hatte seine Sitzung ins Rheinberger Stadthaus verlegt, um nach der Sitzung vor Ort mal einen handfesten Eindruck davon zu bekommen, was mit dem Geld aus dem Städtebauförderprogramm konkret geschieht. Umgestaltung und Aufwertung des historischen Stadtkerns, die im Mai auf dem Großen Markt beginnen sollen, stehen noch bis 2020 auf der Förderliste des Landes. Der Gastgeber wollet die Entscheider ganz offenkundig freundlich stimmen. Er habe sich im Ordnungsamt erkundigt, sagte vor Beginn der Beratung: Auch wenn Parkplätze in der City knapp seien, müsse keiner ein Knöllchen fürchten. Der Kontrolldienst sei bis Mittag in Orsoy gebunden.

Das löste die Stimmung. Und der Bürgermeister legte mit Pathos nach: "Wir stehen vor gravierenden Veränderungen und schlagen ohne Übertreibung ein neues Kapitel in der Stadtgeschichte auf." Bürgerschaft und Politik seien mit im Boot. Da wollte niemand als Spielverderber auftreten. Das von den Bezirksregierungen in Düsseldorf, Münster und Arnsberg geschnürte Förderpaket, das für den RVR 145 Millionen Euro schwer ist, ging einstimmig und ohne eine Anmerkung zu den Details komplett durch.

Die Stadt Rheinberg, die zur Umgestaltung des Großen Marktes als erste große Maßnahme zur Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes (IHK) bereits einen Förderbescheid hat, darf auch für das laufende Jahr mit einer Förderzusage rechnen. Von den knapp 700.000 Euro für Planung und Umgestaltung des Vorplatzes von St. Peter sowie für den Abriss der "Begegnungsstätte" auf dem Wall im Sommer übernehmen Land und Bund gut 400.000 Euro (60 Prozent). Die Lücke, der der Abbruch reißt, soll das grüne Band um die Altstadt "durchgängig begeh- und erlebbar" machen.

Auch in den Rathäusern in Alpen und Xanten dürfen die Stadtplaner mit Bewilligungsbescheiden rechnen. Für den Einstieg in den Stadtumbau darf Alpen auf 500.000 Euro zählen zur Aufwertung des Rathausplatzes und für die Operation auf der Burgstraße, wo das neue Herz des Ortes kräftiger schlagen soll. Nach Xanten fließt ebenfalls eine halbe Million: für Gebäudeabbrüche und eine Zaunlage zum Schutz von Stadtmauertürmen und Grabungen. Die Römerstadt investiert insgesamt 830.000 Euro.

Nach der Sitzung führte Technischer Beigeordneter Dieter Paus einen interessierten Kern der Gäste auf den Marktplatz und erläuterte historisch sehr fundiert Grundzüge der Planung, die mit dem Umbau vor allem touristisch punkten will. Das letzte Wort aber hatte der Bürgermeister. Er meldete den ersten Sponsor fürs Fontainenfeld auf dem Marktplatz mit einem nennenswerten Betrag. Dem guten Beispiel müssten aber noch weitere folgen. Frank Tatzel ist guter Dinge.

(RP)
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