Konzert des Musikvereins Menzelen Eine Reise durch 300 Jahre Musikgeschichte

Alpen-Menzelen · Der Musikverein Menzelen hat vor Heiligabend in der St.-Ulrich-Kirche Alpen ein 360-Grad-Konzert gegeben. Dabei positionierten sich die 41 Musiker und Musikerinnen an wechselnden Orten, um das Erlebnis für die Zuhörer zu intensivieren.

 Die 41 Musiker und Musikerinnen positionierten sich bei ihrem Adventskonzert an wechselnden Stellen in der St.-Ulrich-Kirche.

Die 41 Musiker und Musikerinnen positionierten sich bei ihrem Adventskonzert an wechselnden Stellen in der St.-Ulrich-Kirche.

Foto: Musikverein Menzelen

41 Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Menzelen haben in der St.-Ulrich-Kirche Alpen am Sonntag vor Heiligabend gekonnt ein anspruchsvolles Adventskonzert präsentiert. Mehr als 300 Jahre Musikgeschichte verpackte der niederländische Gastdirigent Harrie Boers in das 90-minütige Programm. Von dem deutschen Komponisten des Barocks, Johann Pachelbel, über Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Ravel bis hin zur exklusiven Komposition für die Menzelener Musiker war alles dabei.

Pfarrer Dietmar Heshe führte mit einer passenden Geschichte zur Adventszeit in das Konzert ein, bevor der Vorsitzende des Musikvereins, Malte Kolodzy, durch den kurzweiligen Abend führte. „Die ganze Kirche war an diesem Adventssonntag von Musik erfüllt“, schreibt der Verein. „In einem 360-Grad-Konzert erlebten die zahlreichen Konzertbesucher sinfonische Blasmusik, klassische Ensembles und eine gefühlvolle Solistin.“ Die Musiker positionierten sich im Laufe des Abends an verschiedenen Orten in der Kirche um das Publikum herum.

 Die 15-jährige Solistin Julia Kolodzy interpretierte die „Gymnopédie No. 1“ von Erik Satie.

Die 15-jährige Solistin Julia Kolodzy interpretierte die „Gymnopédie No. 1“ von Erik Satie.

Foto: Musikverein Menzelen

Mit dem vom Blasorchester intonierten „Wir sagen Euch an“ des Komponisten Heinrich Rohr starteten die Musiker in ein unterhaltsames Konzert. Das generationsübergreifende Orchester, bei dem der jüngste Musiker gerade einmal zwölf Jahre und der älteste bereits 66 Jahre alt ist, spannte einen zeitlichen Bogen über 300 Jahre und zeigte seine musikalische Vielfältigkeit. Mit „Il Signore è con te“ und „Classical Canon“ setzte das Orchester gleich im ersten Konzertdrittel akustische Highlights. „Über einem gleichbleibenden Bass entwickelten sich beim Classical Canon mit dem Einsatz eines jeden neuen Instrumentes die nacheinander erscheinenden Motive voller und ausgeschmückter, bis das Stück so leise endete, wie es begonnen hatte“, erklären die Musiker.

Die beteiligten vier Ensembles böten maßgeschneiderte Literatur für Blech-Quartett, Klarinettenquintett, Trompetensextett und Saxophonquartett, wobei letzteres mit der „Pavane“ von Gabriel Faué eine musikalische Geschichte vom Leiden in der Liebe mit der intensiven Expressivität einer schlichten Melodie und Harmonik erzählt habe. Die reiche Klangfarbenpalette der vier Instrumente habe eine zart melancholische Atmosphäre nachgezeichnet.

Als erste Solistin des Abends interpretierte die15-jährige Julia Kolodzy am Sopransaxophon die „Gymnopédie No. 1“ von Erik Satie. „Hervorragend begleitet vom Organisten Christian Hubert, verstand sie es, mit den stetig wiederkehrenden, wenigen Akkorden und mit einer schlichten und ruhigen Melodie unter Verwendung des großen Dur-Septimakkords eine meditative Atmosphäre zu erzeugen“, so der Musikverein.

Maßgeschneiderte Literatur habe der Dirigent Boers selbst für die Bläser mitgebracht. Die arrangierte „Simple Serenade“ von Bach sei genauso wie das exklusiv für die Menzelener komponierte klassische Stück „4 You“ mit dem Solo für Sopransaxophon ein außergewöhnlicher Hörgenuss gewesen.

Matteo Baus führte im letzten Teil des Abends als Schlagwerker Maurice Ravels „Bolero“ mit dem kennzeichnenden, sich wiederholenden Rhythmusthema im Schlagzeug souverän an. „Mit der Diversität der ausgewählten Literatur lieferte das Orchester einen guten Einblick in die respektablen Fähigkeiten des Menzelener Klangkörpers“, so die Musiker. Den Abschluss machte der „Christmix“ von Suzanne Welters mit Fragmenten aus zahlreichen Weihnachtsklassikern und Händels „Tochter Zion“.

(RP)
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