Rheinberg Müllsammeltag bringt DLB an Kapazitätsgrenzen

Rheinberg · Der Buchsbaumzünsler bleibt auch in Rheinberg drängendes Thema. Viele Vereine sammelten Dreck an den Straßen.

 Konjunktur: Die Tauschbörse wurde sehr gut angenommen.

Konjunktur: Die Tauschbörse wurde sehr gut angenommen.

Foto: arfi

Leichtes Verkehrschaos an der Bahnhofstraße. Der Dienstleistungsbetrieb (DLB) ist das Ziel der Autofahrer. Das Motto "Alles Müll oder was" beherrscht das Betriebsgelände mit verschiedenen Abgabestellen. Schadstoffe wie Farben, Lacke, Öle und Batterien werden abgegeben. Das Wertstoffmobil sammelt Kühlschränke, alte Fernseher, Drucker, Lampen oder Staubsauger. Auch dort füllt sich zusehends die Fläche des Transporters.

"Wir haben gut zu tun", heißt es an der Annahme. An anderer Stelle füllen sich gleich zwei Container mit Sperrmüll. Ähnlich der Container mit Grünschnitt. "Was bringen Sie?", lautet die knappe Frage an der Auffahrt zum DLB-Hof. Es folgt die entsprechende Einweisung.

Knackpunkt beim Grünschnitt ist der vom Zünsler zerfressene Buchsbaum, "der nicht als Grünschnitt entsorgt werden kann", sagt DLB-Werkleiterin Rosemarie Kaltenbach: "Der Buchsbaum geht in die Restmülltonne und wird im Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof verbrannt." Die Info zur konsequenten Handhabung ist nicht bei allen Besuchern präsent. Lande der Zünsler im Grünschnitt, komme er über die Kompostierung zurück in die Gärten. "Der Zünsler ist sehr widerstandsfähig", sagt die Betriebsleiterin über den fatalen Kreislauf.

Es herrscht ständiges Kommen und Gehen. "Alle haben zu Hause aufgeräumt", so Kaltenbach. "Aber mittlerweile ist der Bedarf so groß, dass er unsere Möglichkeiten und Kapazitäten übersteigt."

Sortieren ist bei den Schönmakers-Mitarbeitern Dennis Willms und Björn Peters angesagt. Altöl in Kanistern, Sprayflaschen, Spritzmittel oder separate Härter für Kleber werden in entsprechende Behälter gegeben. "Wir nehmen Schadstoffe aller Art in haushaltsüblichen Mengen", sagt Willms. Ihm reicht ein Blick in Kisten und Kartons mit Altlasten.

Anders die Warenbörse, die sich gut füllt mit Büchern, Geschirr, Gläsern, Karaffen, Vasen und Teppichen bis hin zur Weihnachtskrippe oder einem Kerzenhalter-Ensemble in Originalverpackung. "Das sind Sachen, die zum Wegwerfen zu schade sind", sagt eine Besucherin. Wer Retrolook liebt, wird am tannengrünen Waschbecken Freude haben. "Ich habe verschiedene Dinge über Jahre nicht gebraucht. Die Schränke sind voll. Vielleicht machen sie anderen Freude. Besser als wegschmeißen", sagt eine andere Besucherin. Um 13 Uhr endet der Umwelttag.

Vorm Betriebsgelände liegen an den Straßen pinkfarbene Säcke, die Schulen, Vereine und Verbände mit Unrat gefüllt haben, den sie an den Straßen aufgesammelt hatten. Sie werden heute abgeholt. "Wir haben Ende März Brut- und Setzzeiten, die Müllsammeln im Wald und Gebüsch verbieten. Die Vögel haben dort ihre Nester", so Kaltenbach. Im März sei die Resonanz auf den Sammelaufruf zu gering. "Jetzt haben wir zumindest vom Müll befreite Straßen", so Kaltenbach. Es werden noch pinkfarbene Säcke beim DLB angenommen.

(RP)
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