Rheinberg Mit Glam Bam auf fröhlicher Zeitreise

Rheinberg · Gleich an zwei Abenden im ausverkauften Schwarzen Adler rockten die Musiker im Lametta-Look die Bühne.

 Da werden gestandene Erwachsene wieder zu wilden Teenies: Bronco T. Slade und die Kollegen von Glam Bam ließen im Adler die Zeiten von Sweet und T. Rex wieder aufleben.

Da werden gestandene Erwachsene wieder zu wilden Teenies: Bronco T. Slade und die Kollegen von Glam Bam ließen im Adler die Zeiten von Sweet und T. Rex wieder aufleben.

Foto: Olaf Ostermann

"Are you ready Steve? Andy? Mick?" Wem schon nach dieser kurzen Einleitung gepaart mit den ersten Takten des Sweet-Partykrachers "Ballroom Blitz" das Adrenalin in die Tanzbeine schießt, der gehört zweifellos zum Zielpublikum der Coverband "Glam Bam". In Plateauschuhen, Schlaghosen und Perücken nehmen sie ihre Fans regelmäßig mit auf eine Zeitreise in die flippigen und nicht nur in musikalischer Hinsicht knallbunten siebziger Jahre. In eine Zeit, in der die Songs von quietschgelben Agfa-Kassetten leierten und das heranwachsende Publikum auf frisierten Mofas in die Dorfdisco brauste. "Man muss schon auf die 60 zugehen, um diese Musik zu verstehen", erklärt Uwe Plien alias Bronco T. Slade. Für den Gitarristen, Sänger und Moderator der Band, der auf der Bühne trotz seines abweichenden Künstlernamens eine gewisse Ähnlichkeit zum legendären Brian Connolly ("The Sweet") aufweist, liegt ein Grund für den Erfolg auf der Hand: "Die Leute kommen zu uns und sagen: Danke, ihr gebt uns unsere Jugend wieder." Eigentlich für nur einen Auftritt gegründet, sind bis heute weit mehr als 100 daraus geworden.

Am vergangenen Samstag hieß es: "Are you ready Adler?" In der Rheinberger Kultkneipe feierte die Band mit einigen Gastmusikern ihr 15-jähriges Bühnenjubiläum. Für den Sonntag war eigentlich Entspannen angesagt, weil die 200 Tickets aber in kürzester Zeit verkauft waren, stand an diesem Tag ein - ebenfalls ausverkauftes - Zusatzkonzert auf dem Programm. Überhaupt: Für ihre Fans macht die Band fast alles, spielt auch mal in deren Partykellern oder jettet für ein Wochenende nach München. Zum Geburtstag gab es dafür Geschenke wie etwa ein Heft mit Originaltexten oder einen Satz Autogrammkarten der Kultband "Slade". Die stand mit ihren Hits ebenso auf der Setlist wie ihre legendären Zeitgenossen T. Rex, Thin Lizzy oder Golden Earing.

Neben Weihnachtsliedern aus der Glitzerzeit kamen auch ansonsten ehr selten gespielte Titel wie "All the young Dudes" von "Mott the Hoople", komponiert von David Bowie, zum Einsatz. "Wir wollten zum Jubiläum mal Sachen spielen, die wir sonst nicht im Programm haben", erklärte Uwe Plien.

Den Gästen gefiel das, die waren spätestens nach Klassikern wie "Blockbuster" oder "Get it on" ohnehin auf Betriebstemperatur. Pünktlich zum Jubiläum kam es dann zu einer Premiere, auf die sich die Glamrocker schon lange freuen. "Wir haben ihr gesagt, wenn du es schaffst, fünf Jahre dabei zu sein, musst du singen. Jetzt ist es soweit", kündigte Uwe Plien den Auftritt von Gesa Linne an, die seit 2009 mit ihrem virtuosen Geigenspiel so manchen Song erst richtig "rund" macht.

Für ihr Debüt wählte "Ruby Tuesday" den gleichnamigen Titel der Rolling Stones und weckte damit zarte Hoffnungen, dass das Repertoire von Glam Bam künftig um Titel der Rockröhre Suzie Quatro erweitert werden könnte. Immerhin standen deren Hits auch schon auf den Deckeln der Agfa-Kassetten.

(erko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort