Rheinberg Mit der Kutsche auf spannender Zeitreise

Unter dem Stern "Premiere" stand beim Rheinberger Spektakel Adventsmarkt ein neuer Schauplatz auf dem Programm: ein mittelalterlicher Markt mit neun Ständen in Höhe des historischen Alten Rathauses. Dort hatten Händler ihr Lager aufgeschlagen und luden zu einer Zeitreise ins 14./15. Jahrhundert ein.

Sie präsentierten typische Waren des Mittelalters, wie Lederartikel, Holzarbeiten, Kulinarisches wie Hackhonig oder den Beruf des Wundarztes, verkörpert von Pierre Dammer. Eine interessante Mischung, die beim Publikum ankam. Angela Schneevoigt-van Dyck und ihr Mann Uwe haben diese mittelalterliche Idylle auf den Platz vor ihrem Kontor gewählt und konnten mächtig punkten. "Der Platz vor dem Alten Rathaus ist für uns ideal und bietet auf niveauvoll Art für weitere Veranstaltungen Potenzial", so das Fazit von Linchen de Berka, wie sich Angela Schneevoigt-van Dyck dann nennt. Das späte Mittelalter sei einfach spannend und eng mit dem historischen Rheinberg verbunden. Ein Stück Kulturarbeit verbunden mit Identitätsfindung einer Stadt sei gegeben. Neben den Gesprächen mit den Händlern wurde Linchen de Berka mit Fragen konfrontiert, die das "normale Leben" betreffen. "Wir führen ein normales Leben, gehen bürgerlichen Berufen nach", sagte Linchen de Berka, die in der schnellen Medienkommunikation zuhause ist. Das Schlüpfen in ein anderes Jahrhundert macht ihr und den munteren Gesellen einfach Spaß, "weil es ein Leben an der Basis ist. Wir sind daher nicht unmodern, sondern nutzen eine Entschleunigung, die uns das Mittelalter bieten kann", sagt Angela Schneevoigt. Mit zu den spannenden Programmpunkten gehörte eine Feuershow, die Mitglieder der Freien Ritterschaft Dortmund präsentierten. Schon der erste kleine Feuerzauber sorgte für Spannung. Ein wesentlich größeres Programm lockte dann einige Zeit später die Gäste in Scharen. Erzählt und gespielt wurde im Schein des Feuers eine bewegende Liebesgeschichte eines Herrn und einer Jungfrau in weißem Gewand. Die stimmungsvolle Choreographie kam an. Als gelungen bezeichnete Angela Schneevoigt den Einsatz der Kutsche mit Kaltblut, die den Transfer vom Weihnachtsspektakel zum ritterlichen Lager leistete. "Vom Weihnachtsmarkt hin zum mittelalterlichen Markt ist ein bleibendes Erlebnis. Kinder saßen gespannt in der Kutsche und ließen sich durchrütteln." Der Weg ins Gestern mit der Kutsche erwies sich als angesagtes Mittel, beide Schauplätze geschickt zu verbinden. Der Brückenschlag ist gelungen. Dass am Sonntagnachmittag am Rathaus der Trägerverein Altes Rathaus zum Adventssingen und dem Enthüllen eines weiteren Fensterbildes einlud, passte genau ins Konzept.

(sabi)
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