Rheinberg Mit dem Bierkrug zugeschlagen
Rheinberg · Im Zug von Moers nach Xanten lieferten sich mehrere junge Männer eine handfeste Schlägerei. Einer von ihnen musste sich jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Jugendrichter in Rheinberg verantworten.
Der Informatik-Student hatte einem anderen mit dem Bierkrug auf den Kopf geschlagen. Er habe aus Notwehr gehandelt, sagte der junge Mann zu seiner Verteidigung. Zunächst habe er mit seinen Freunden friedlich im Zug gesessen und Musik gehört. Dann sei eine weitere Gruppe stark angetrunkener Männer hinzugekommen. Die hätten provoziert und auch zugeschlagen. Der Angeklagte habe nur seinen Freunden helfen wollen, gab er an. Außerdem habe er befürchtet, selber Schläge zu bekommen und mit dem Bierkrug zugeschlagen.
Das Opfer war mit mehreren blutenden Platzwunden am Kopf in Millingen aus dem Zug gestiegen. Weitere Beteiligte setzte ihre Schlägerei am Bahnsteig fort. Der 21-Jährige hatte keinen Grund zur Notwehr, erkannte das Gericht. Er sei nicht direkt angegriffen worden. Dennoch könne das Verfahren vorläufig eingestellt werden, unter anderem, weil der Student nicht vorbestraft ist und zufällig in die Schlägerei geriet. Außerdem war der Richter nach Anhörung der Jugendgerichtshilfe überzeugt: "Er ist kein Mensch, der solche Auseinandersetzungen sucht."
Es sei ein einmaliges Versagen nach Provokation gewesen. Sollte so etwas noch einmal vorkommen, sei die Strafandrohung immens, warnte der Jugendrichter. Nun soll der junge Mann soziales Engagement zeigen und 30 Sozialstunden ableisten. Das Opfer hatte drei Platzwunden und weitere Verletzungen erlitten. Die Freunde des Angeklagten hatten Bisswunden und Kratzer davongetragen.
