Rheinberg Mit "Delfi" durch das erste Lebensjahr

Rheinberg · Im "Haus der Generationen" an der Groten Gert laufen bereits zwei dieser Förderkurse für Kinder ab sechs Wochen.

 Petra Sänger leitet die Delfi-Kurse im Haus der Generationen. Den kleinen Kursteilnehmern scheint's zu gefallen.

Petra Sänger leitet die Delfi-Kurse im Haus der Generationen. Den kleinen Kursteilnehmern scheint's zu gefallen.

Foto: Armin Fischer

Der Mehrzweckraum im Haus der Generationen an der Groten Gert wirkt wie eine Baby-Sauna. Sechs kleine Jungen und Mädchen krabbeln, nur mit einer Windel bekleidet, auf weichen Matten herum und sind quietschvergnügt. Und es ist mächtig warm: 26 Grad. Da kommen nicht nur die Kinder, sondern auch die Mütter ins Schwitzen.

Dieses Angebot heißt allerdings nicht Baby-Sauna, sondern Delfi-Kurs. "Das ist ein komplexes Förderprogramm für Kinder von der sechsten bis achten Lebenswoche bis zum Alter von maximal einem Jahr", erläutert Petra Sänger. Die Kursleiterin ist zertifizierte Delfi-Fachkraft, sie hat eine eineinhalbjährige Ausbildung absolviert.

"Delfi", so beschreibt die junge Frau, "setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Denken-Entwickeln-Lieben-Fühlen-Individuell zusammen. Das Programm ist vor 25 Jahren in Hannover in der Evangelischen Familienbildungsstele entwickelt worden."

Wen sich die Eltern, in der Regel sind es die Mütter, mit den Kindern einmal in der Woche für eineinhalb Stunden treffen, gibt es einen bei Delfi vorgegebenen Ablauf. "Zunächst", so Petra Sänger", wird ein Lied gesungen. Dann werden die Kinder ausgezogen, damit sie sich freier bewegen können." Mit besonderen Spiel-, Bewegungs- und Sinnesmaterialien können die Zwerge ihre Umwelt spielerisch erkunden.

Fester Bestandteil ist auch eine Information für die Mütter; da geht es dann um Themen wie zum Beispiel um geeignete Kindersitze fürs Auto. Schließlich folgte eine Babymassage, bevor bei einer ,stillen Zeit' vorübergehend Ruhe einkehrt.

Die Entwicklung der lieben Kleinen wird auch dokumentiert, so wird regelmäßig ein Fußabdruck der Kinder genommen. "Es geht viel um das Wohlfühlen der Kinder", macht Petra Sänger deutlich.

Meike Klinge ist froh, dass sie sich für den Delfi-Kurs entschieden hat. Die 35-Jährige nimmt mit ihrem neun Monate alten Sohn Maxi teil. "Man kann hier sehr gut sehen, wie sich das eigene Kind entwickelt", sagt die Rheinbergerin. "Und es entstehen soziale Kontakte."

Anke Sczesny, Leiterin des Generationen-Hauses am Annaberg, freut sich über die gute Resonanz. "Wir haben im Oktober 2014 erstmals einen Delfi-Kurs angeboten", sagt sie. "Inzwischen haben wir zwei Gruppen. Es können aber gerne noch mehr werden." Läuft Delfi nach einem Jahr aus, können die Kinder und Mütter (oder Väter) geschlossen in eine Spielgruppe im Haus der Generationen überwechseln. Anke Sczesny: "Viele Gruppen möchten gerne zusammenbleiben. Darauf stellen wir uns ein." Sczesny, selbst Erzieherin, springt auch mal ein, wenn es personell eng wird.

Neben den beiden Delfi-Kursen mit maximal zehn Kindern gibt es inzwischen fünf Eltern-Kind-Gruppen, die ebenfalls auf jeweils zehn Kinder ausgelegt sind. Zudem laufen zwei MuKi-Gruppen. MuKi steht für Mutter-Kind-Turnen. Offene Kreise wie das Café-Groß-Klein am Dienstag von 15 bis 18 Uhr runden das Angebot ab.

So können Eltern im Haus der Generationen mit Delfi das erste Lebensjahr ihres Kindes intensiv begleiten und anschließend ihren Weg danach gemeinsam mit anderen weitergehen.

(RP)
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