Rheinberg Millingens zielstrebige Prinzessin

Rheinberg · Der Elferrat der St.-Ulrich-Karnevalisten proklamierte Jessica Grobitzsch.

 Prinzessin Jessica "die Zielstrebige" mit dem Elferrat der Millinger St.-Ulrich-Schützen.

Prinzessin Jessica "die Zielstrebige" mit dem Elferrat der Millinger St.-Ulrich-Schützen.

Foto: Olaf Ostermann

Mit der Proklamation von Prinzessin Jessica I. "die Zielstrebige" wurde jetzt die Session für die Millinger Karnevalisten eröffnet. Geduldig warteten viele Besucher aus den eigenen Reihen und ebenso viele aus Gastvereinen der umliegenden Städte und Gemeinden im Saal der Gaststätte "Zur Burgschänke" in Alpen, bis zunächst der Elferrat, dann die Karnevalsprinzessin unter dem Jubel ihres "Volkes" einzogen.

Vier befreundete Vereine waren der Einladung des Elferrats von St. Ulrich Millingen gefolgt, und so lernten auch mehr oder weniger große Abordnungen der Karnevalsgesellschaft (KG) Rot-Weiß Borth, der Karnevalsgesellschaft (KAG) Ossenberg, der Rhinberkse Jonges und des Orsoyer Karnevals Komitees (OKK) die neue Prinzessin als eine außerordentlich sympathische Amtsträgerin kennen.

Die KAG Ossenberg hatte nicht nur ihre erwachsenen Mitglieder mitgebracht, auch die Jugendprinzessin Lorena I (15) hatte mit ihren Adjudantinnen Mara (11) und Anna-Mo (11) den Weg in die Burgstraße gefunden, und das obwohl sie am Nachmittag schon die Proklamation in ihrem Verein hatten mitfeiern dürfen.

Jessica I. "die Zielstrebige" regiert die Millinger Narren unter dem Motto "En jecker Kopp und jecke Beene, der Rest geht von ganz allene". Bevor die 37-Jährige ihre tolle Antrittsrede, prunkvoller Robe in Rot und Weiß gekleidet, hielt, übergab der Vorsitzende Clemens Sprünken ihr das Zepter und einen großen Blumenstrauß. Das Diadem hatte sich die Prinzessin bereits vor der Proklamation in ihr kunstvoll zusammengestecktes Haar binden lassen. Mit bürgerlichem Namen heißt die Prinzessin Jessica Grobitzsch. Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter, wie sie in einem Gespräch nach der Sitzung wissen ließ. Karnevalsmäßig ist sie schon seit ihrer Kindheit fleißig unterwegs, denn das Verkleiden, Schminken und Feiern hat ihr schon immer sehr großen Spaß gemacht. Bereits seit drei Sessionen ist sie jetzt fester Bestandteil des Millinger Karnevals, ihr Mann Normen gehört dem Elferrat an, und sie selbst mischt auch bei den "Elfis" mit.

Im vergangenen Jahr reifte dann der Wunsch, "Chefin" der Millinger Karnevalisten zu werden. Mit Freude schrieb sie eine zwei Seiten lange Bewerbung an den Elferrat, und der wählte sie einstimmig in das Amt der Karnevalsprinzessin. Bei ihrer Antrittsrede erinnerte die Prinzessin mit einem spitzbübischen Lächeln an ihre Bewerbung: Im April lag ihre schriftliche Bewerbung pünktlich zur ersten Elferratssitzung vor. Sie habe diesen Schritt gut organisiert und strukturiert getan, in dem Wissen, dass Planung und Zielsetzung das halbe Leben seien.

Mit einer Tanzdarbietung des Solomariechens Laudana Backhaus vom KAG Ossenberg endete schließlich der offizielle Teil der Proklamation. "Es ist unglaublich, wie diese 14-jährige Karnevalistin über die Bühne huscht und keine Möglichkeit auslässt, einen Spagat oder andere gewagte Bewegungen auszuführen", meinten nicht nur einige Damen von den Millinger Elfis. Auch Heike und Johann Feß, zwei Karnevalisten, die vor einigen Jahren nach Moers verzogen sind und dort mittlerweile den "Blauen Jungs Kapellen" angehören, klatschten begeistert Beifall und waren sich sicher: "Auch im nächsten Jahr werden wir Gäste des Millinger Karnevals sein."

(hvh)
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