Komödie „Der Urlaubsmuffel“ in Menzelen Des einen Freud‘, des anderen Leid

Menzelen · Die KAB-Laienspielgruppe in Menzelen brilliert in der Komödie „Der Urlaubsmuffel“. Darin können die einen immer wieder mit ihren Urlaubsreisen prahlen, die anderen aber nicht – bis sie in einem Preisausschreiben gewinnen. Vom Premierenpublikum gab es viel Lob.

 Szene aus „Der Urlaubsmuffel“: Die KAB-Laienspielgruppe in Menzelen führt die Komödie am nächsten Wochenende drei weitere Male auf.

Szene aus „Der Urlaubsmuffel“: Die KAB-Laienspielgruppe in Menzelen führt die Komödie am nächsten Wochenende drei weitere Male auf.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Als einen echten und ein wenig verpeilten Urlaubsmuffel lernten die annähernd hundert Gäste, die am Freitagabend zur Premiere der Komödie „Der Urlaubsmuffel“ in den Menzelener Adlersaal gekommen waren, den Zahnarzt Hans Strobel kennen. Karl-Heinz Ladwig hatte als Protagonist in der von der deutschen Autorin Beate Irmisch geschriebenen Komödie seine Mühe und Not, sich gegen die Reiselust seiner Ehefrau Elfriede, dargestellt von Marlies Meier, zur Wehr zu setzen. „Du hast schon wieder bei so einem dummen Preisausschreiben mitgemacht!“, rügte der etwas säuerlich angehauchte Strobel seine Ehefrau Elfriede, als sie ihm freudig von einem Gewinn bei einem Kreuzworträtsel erzählte.

Die beiden Menzelener erwiesen sich während der zweieinhalbstündigen Aufführung als talentierte Darsteller eines Ehepaares, das in seinem Leben mit so allerhand Problemen zu kämpfen hat. Auch das Nachbarehepaar, Gerd und Wilma Mecker (Thomas Alkämper und Evelyn Heisler), das sich während einer Reise des Strobel-Ehepaares um dessen Haus und Hühnerstall kümmerte, brillierte. Sehr überzeugend spielte Heisler die Grande Dame, als sie dem immer wieder Szenenapplaus spendenden Publikum von ihrer Schiffsreise auf der Aida berichtete. Bei einem Rückblick auf die Reise ließen die Meckers aber keine Gelegenheit aus, die Bösartigkeit eines Ehepaars, in dessen Beziehung die Liebe abhandengekommen ist, im Detail darzustellen.

Richtig lebendig wurde es jedes Mal auf der Bühne, wenn die charmante Postbotin Luise Bierdeckel (Franziska Rother) auf der Bühne erschien. Was sich in den Paketen befand, bedarf bei einer Frau, die bei Preisausschreiben hin und wieder gewinnt, keiner weiteren Erklärung. Wohin die Kaffeefahrt, die für große Turbulenzen und Verwirrungen sorgte, führte, können sich Freunde des richtig gut dargebotenen Laienspiels in drei weiteren Aufführungen am nächsten Wochenende ansehen. Dann werden auch der von starken Zahnschmerzen geplagte Polizist Arthur Meier (Bernd Langer), der sich während der Abwesenheit des Zahnarztehepaares von der hübschen Helferin Loni Lieblich (Sina Engenhorst) behandeln lässt, und Pastor Lüdenscheid (Hubert Alkämper), der mit seinen perfekten Kenntnissen im sprachlichen Bereich immer wieder zur Hilfe kommt, ihr Bestes geben.

Dass die Schauspieler nach der zweiten Zugabe durch die Tür des Hühnerstalls, der als dritter zentraler Ort der Komödie aufgebaut worden war, auf die Bühne kamen, sorgte bei dem erstaunten Publikum für manchen Lacher. So auch bei Margarete Jacobus aus Wesel: „Das Theaterensemble bereichert mit seinen gut ausgewählten Aufführungen das kulturelle Leben des Dorfes Menzelen in besonders gelungener Weise, und den Schauspielern war in jeder Szene die Freude am Spielen anzusehen!“, lobte Jacobus. Mica und Sarah, die Töchter von Karl-Heinz Ladwig, sagten: „Das gesamte Team der KAB-Laiengruppe ist einfach grandios und schafft es jedes Jahr aufs Neue, das Publikum komplett mitzureißen.“ Großer Dank seitens des Theaterensembles galt der Gärtnerei Petzchen und den Bühnenbauern Michael Giesen, Johannes Kohl und Klaus Krupper.

(hvh)
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