Folge 4 Maßgeschneiderte Hilfe

Rheinberg · 30 Jahre Jugendamt: Die Stadt als Träger der öffentlichen Jugendhilfe bietet Eltern und Alleinerziehenden Hilfen wie Zuschüsse zu Kinder- und Jugendfreizeiten und Unterstützung bei Unterhaltsausfall.

Finanziell haben Alleinerziehende oft viel zu stemmen, vor allem wenn der Unterhalt für das gemeinsame Kind ausfällt oder nach einer Trennung nicht oder noch nicht gezahlt wird. Martina Pell vom Jugendamt Rheinberg ist dann Ansprechpartnerin. Sie kümmert sich um den "Unterhaltsvorschuss", der schriftlich beantragt werden muss. "Eine Art Übergangshilfe für Alleinerziehende", sagt Martina Pell. Mit der Bewilligung werden 133 ™ monatlich nach der Düsseldorfer Tabelle für Kinder unter sechs Jahre, für ältere Kinder bis unter zwölf Jahre 180 ™ gezahlt.

Nach Trennung

Die Übergangshilfe ist bis zur Klärung der Unterhaltsansprüche möglich und kann bis zu 72 Monate gewährt werden. "Diese Hilfe wird vermehrt nach einer Trennung der Eltern in Anspruch genommen und kindbezogen entschieden. Wir bearbeiten 40 bis 60 Neuanträge pro Jahr. Die Tendenz ist steigend", meint Martina Pell.

Das Kindeswohl und eine altersgerechte Entwicklung ist dem Mitarbeiterteam des Rheinberger Jugendamtes ein Anliegen. Dazu gehören auch Angebote, an Kinder- und Jugendfreizeiten teilzunehmen, die von Trägern der freien Jugendhilfe organisiert werden. Die städtischen Richtlinien zur Übernahme von Teilbeiträgen zu Kinder- und Jugendfreizeiten wie zur Förderung von Maßnahmen der Kinder- und Jugendarbeit machen es möglich.

Sowohl Kinder aus einkommensschwachen Familie partizipieren davon wie auch anerkannte freie Träger der Jugendhilfe, Jugendgruppen und weiterer Initiativen. "Die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit ist eine freiwillige Maßnahme der Stadt Rheinberg und Konsens in der Politik", sagt Monika Giesen, Sachbereichsleiterin und Jugendhilfeplanerin. Die verschiedenen Träger haben bereits Ende März ihre Anträge beim Jugendamt eingereicht, um geplante Aktivitäten finanziell zu sichern.

Sandra Krüßmann ist Ansprechpartnerin, wenn es um inner- und außerörtliche Ferienmaßnahmen für Rheinberger Kinder und Jugendliche geht oder um Fort- und Weiterbildung für die Betreuerteams. Wenn für die Teilnahme an diesen Freizeiten in der Familienkasse das nötige Geld fehlt, tritt Stefanie Kaleita in Aktion. "Grundlage ist immer ein Antrag, der die finanzielle häusliche Situation transparent macht. Hemmungen muss keiner haben", sagt sie. Dabei kann ein Zuschuss auch für eine mehrtägige Fahrt verwendet werden. "Im Gespräch mit den Eltern oder Alleinerziehenden können wir eine maßgeschneiderte Unterstützung ermitteln", sagt Stefanie Kaleita.

"Alles ist machbar"

Dabei wird auch die mögliche Inanspruchnahme anderer Töpfe, wie beispielsweise das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) überprüft. "Es geht immer um die optimale Möglichkeit und die Berücksichtigung der individuellen Situation bei Antragstellung und nach Aktenlage. Alles ist machbar."

(sabi)
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