Brauchtum in Rheinberg Martinszüge in Rheinberg fallen aus

Rheinberg · Die acht Martinskomitees in der Stadt planen aber dennoch Aktionen. Das bunte Bild der Laternenzüge wird es nicht geben – aber mit einer hübschen Beleuchtung in den Fenstern ihrer Häuser oder in den Gärten könnten die Rheinberger alle Stadtteile trotzdem zu einem schönen Lichtermeer machen.

 St. Martin reitet in diesem Jahr nicht in Rheinberg.

St. Martin reitet in diesem Jahr nicht in Rheinberg.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

St. Martin lebt in Rheinberg – auch in diesem Jahr. In allen Ortsteilen. Auch ohne Züge! Das garantieren die acht Sankt-Martinskomitees in der Stadt. St. Martin steht für eine zentrale Botschaft: das Teilen. Auch und gerade in diesen schweren Zeiten der Corona-Pandemie. Es geht um die soziale Verantwortung aller füreinander. Über die Grenzen der Konfessionen hinweg ist es das Erinnern an die Grundlagen der Nächstenliebe.

Leider kann in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie das Martinsfest nicht in der traditionellen Weise gefeiert werden. Umzüge in der althergebrachten Weise sind nicht möglich. Die Einhaltung der coronabedingten Auflagen (Abstandsregeln, Hygienevorschriften etc.) kann keines der Sankt-Martinskomitees in Rheinberg garantieren. Das bunte Bild der Laternenzüge wird es also nicht geben – aber mit einer hübschen Beleuchtung in den Fenstern ihrer Häuser oder in den Gärten könnten die Rheinberger alle Stadtteile trotzdem zu einem schönen Lichtermeer machen. Und zwar pünktlich am Martinstag, 11. November.

Das schlagen die Komitees als ein Ergebnis einer großen Gesprächsrunde vor, bei dem ihre Vertreter weitere Schritte abgesprochen haben, um den Martinsgedanken in der jungen Generation zu verankern: Sie werden die Grundschulen bei deren Veranstaltungen zum Martinstag unterstützen, ebenso die Kindergärten. Auch Nachbarschaften können auf Hilfe zählen, wenn sie sich selbst mit eigenen Angeboten in das Martinsbrauchtum einbringen wollen. Wo gewünscht, werden etwa Liedertexte zur Verfügung gestellt oder ein Exemplar der Martinsgeschichte.

In Rheinberg-Mitte unterstützt das St.-Martinskomitee 1903 das Basteln der Martins-Laternen im Schulunterricht als wichtiges Element des Martinsbrauchtums. Auch eine Prämierung wird es geben, ebenfalls unter Einhaltung aller Corona-Regeln.

Als besondere Geste organisieren die Martinskomitees die Belieferung der Schulen und Kindergärten mit Weckmännern für die Jungen und Mädchen – frisch gebacken und hygienisch verpackt. Zusätzlich setzen einzelne Martinskomitees in ihren Ortsteilen individuelle Akzente – planen neben den Weckmännern beispielsweise eine kleine nette Aufmerksamkeit für die Kinder, die ebenfalls die Hygienevorgaben erfüllt. Der Inhalt der Tüten orientiert sich an den aktuellen Gegebenheiten: Die Haussammlung, aus der in normalen Jahren ein deutlich umfangreicherer Inhalt finanziert wird, kann unter Corona-Bedingungen nicht stattfinden. Einzelne Komitees behalten sich vor, je nach aktueller Gegebenheit auch Senioren und Seniorinnen mit einem hygienisch eingepackten Weckmann zu bedenken.

(RP)
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