Alpen Marathon-Mann auf der Polizeiwache

Alpen · Hauptkommissar Andreas Mötter (55) aus Rheinberg ist der neue Bezirksbeamte für Alpen. Er löst Andreas Schlicht ab, der jetzt die Kradstaffel bei der Kreispolizei in Wesel leitet. Der erfahrene Polizist will die Nähe zu den Menschen suchen.

 Andreas Mötter hat das Steuer des Streifenwagens in Alpen übernommen. Doch er will auch viel mit dem Fahrrad unterwegs sein, weil das Nähe schafft und Distanz abbaut. Das ist ihm wichtig.

Andreas Mötter hat das Steuer des Streifenwagens in Alpen übernommen. Doch er will auch viel mit dem Fahrrad unterwegs sein, weil das Nähe schafft und Distanz abbaut. Das ist ihm wichtig.

Foto: Armin Fischer

Die Polizei in Alpen hat ein neues Gesicht. Andreas Mötter (55) ist als neuer Bezirksbeamter in die Rathaus-Wache eingezogen. Dort hat er Polizeihauptkommissar Andreas Schlicht abgelöst. Der ist nach nur eineinhalb Jahren nun als Leiter der Motorradstaffel über den Rhein nach Wesel gewechselt. Mit Mötter kommt ein Mann, der mit fast 40 Dienstjahren eine Menge polizeiliche Erfahrung mitbringt und als Rheinberger mit der Gemeinde und der Region bestens vertraut ist. Schon wenigen Tagen hat er festgestellt, dass er den richtigen Schritt gemacht hat und Alpen den Ruf bestätigt, der dem Ort auch in Polizeikreisen vorauseilt: "Ich bin herzlich aufgenommen worden", sagt der Neue auf der Wache, der Ansprechpartner sein will.

Landrat Ansgar Müller wollte als Polizeipräsident für den Kreis Wesel gestern durch seine persönliche Anwesenheit bei Mötters Vorstellung deutlich zu machen, wie wichtig es ihm sei, dass die Polizei "in allen Orten des Kreisgebietes Präsenz zeigt" mit einem "Polizisten zum Anfassen, den jeder kennt". Und der "auch seine Pappenheimer kennt", wie Bürgermeister Thomas Ahls, gelernter Polizist, im Gespräch nachschob.

Andreas Mötter hat mehr als 20 Jahre Wach- und Wechseldienst in Rheinberg absolviert. Dort ist er geboren und hier lebt er mit seiner Familie. "Ich bin da nie weggekommen", sagt der Vater von zwei erwachsenen Kindern, der die zuletzt fünf Jahre "Spieß" auf der Polizeistation Kamp-Lintfort Innendienst gemacht hat und nun mitten ins Leben draußen zurückkehrt. Davon habe er insgeheim lange geträumt.

Er möchte die Gemeinde und seine Menschen zunächst näher kennenlernen, will sich in Kindergärten, Schulen und bei Vereinen vorstellen. Die Nähe zu den Menschen sei ihm wichtig, sagt er. "Ich bin einer, der sich auch morgens an die Ecke der Kreuzung auf dem Schulweg stellt." Und er möchte nicht nur im Streifenwagen unterwegs sein. Der Hobby-Rennradfahrer hofft auf ein Dienstfiets. "Da fällt die Barriere durch die Autoscheibe weg und man kommt leichter ins Gespräch", sagt der Mann, der "immer wieder" Polizist werden würde.

Bürgermeister Ahls lobt die Nähe zu den Bürgern, die das notwendige Vertrauen herstelle. Das ist wichtiger als jede Kriminalstatistik dafür, dass sich die Menschen in ihrem Lebensumfeld sicher fühlen.

Mötter, der in seiner Freizeit nicht nur gern in den Bergen wandert, sondern schon acht Marathonläufe absolviert hat - "bis ins Ziel" - und inzwischen in den Rennradsattel gestiegen ist, will auf der Dienststelle in Alpen langen Atem beweisen. Das dürfte dem ehemaligen Verteidiger von TuS 08 Rheinberg, der später dann Jugendmannschaften des SV Budberg trainiert hat, nicht schwerfallen. Auch wenn er die verlässliche Kameradschaft unter den Kollegen, die er am Polizeiberuf so schätzen gelernt hat, ein wenig vermissen dürfte. Denn auf der Wache am Rathaus ist er Solist. Aber im Notfall sind die Kollegen zur Stelle.

(bp)
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