Landwirtschaft 4.0 Neues Modul macht den Pflug intelligent

Alpen · Landwirtschaft 4.0: Lemken in Alpen stellt auf der Messe Agritechnika in Hannover eine Neuentwicklung vor.

 Landwirtschaft 4.0: Lemken geht den nächsten Schritt zur intelligenten Technik auf dem Acker.

Landwirtschaft 4.0: Lemken geht den nächsten Schritt zur intelligenten Technik auf dem Acker.

Foto: Lemken

Bisher ist die Vorstellung, Daten von mechanischen Geräten zu nutzen und auf dem Acker in sogenannte „Farm-Management-Systeme“ einzubinden, für die meisten Landwirte nur Wunschdenken. Zudem ist die am Markt dafür verfügbare Technik oft viel zu teuer oder noch zu kompliziert, sodass sie kaum alltagstauglich ist. Aus diesem Grund stellt die Firma Lemken jetzt, wenige Wochen vor der Landwirtschaftsmesse Agritechnica in Hannover, mit der Neuentwicklung mit dem international klingenden Namen „Qblue connect“ ein vielseitiges Nachrüstmodul vor, das vorhandene Technik in intelligente Akteure auf dem Feld der landwirtschaftlichen Verfahren verwandelt.

Der Ackerbauspezialist aus Alpen beschreibt seinen Neuling so: In Kombination mit dem „Tractor Implement Management“ (TIM) automatisiere „Qblue connect“ viele Funktionen von rein mechanischen Geräten und binde sie zugleich in die digitale Dokumentation ein. TIM bedeutet, dass der Traktor Arbeitsfunktionen ausführt, die durch Anbaugeräte wie einen Pflug ausgelöst werden. Dazu benötigt der Bauer lediglich ein neues Modul, das mit verschiedenen Geräten verwendet werden kann.

Es wird über die Isobus-Schnittstelle mit dem Traktor verbunden und verfügt über GPS und eine mobile Datenanbindung – zum Beispiel mit dem Farm Management System. Der Datentransport erfolgt über den „Agrirouter“, herstellerübergreifende Plattform für den Datenaustausch zwischen Maschinen, Landwirten, Lohnunternehmern und Software-Anwendungen. Je nach Verwendungszweck befindet sich am Anbaugerät ein fest installiertes Sensorik-Kit, das die entsprechenden Informationen erfasst und ans „iQblue connect“-Modul weitergibt.

Eine zusätzliche Ausstattung am Gerät ist nicht erforderlich, da zur Ansteuerung von Funktionen der Traktor genutzt wird. Die digitale Technik arbeitet so: In einer ersten verfügbaren Anwendung wird der Pflug mit einem Sensor ausgestattet, der die aktuelle Arbeitsbreite ermittelt. iQblue connect errechnet die gewünschte Arbeitsbreite in Abhängigkeit von der GPS-Position und gibt diese Information weiter an den Traktor, um den Arbeitsbreitenzylinder einzustellen. Die Anpassung der Arbeitsbreite findet dann über die Hydraulik des Traktors statt.

Bei aufgesattelten Grubbern kann die Arbeitstiefe durch einen Sensor erfasst werden. iQblue connect empfängt die für Teilflächen erforderliche Soll-Tiefe über Kartenmaterial, das der Agrirouter zur Verfügung stellt, macht einen Abgleich und gibt dann den Befehl an den Traktor weiter, der die Arbeitstiefe anpasst. Weitere Anwendungen für unterschiedliche Anbaugeräte seien in Planung, heißt es.

Der Landwirt benötigt nur ein einziges „iQblue connect Modul“. Die mobile Einheit kann schnell und ohne Werkzeug von einem Gerät auf ein anderes umgesteckt werden. Das System stellt sich automatisch auf das angeschlossene Anbaugerät ein. Damit bietet Lemken einen einfachen, kostengünstigen elektronischen Helfer an, mit dem sich auch rein mechanische Geräte weitgehend automatisieren lassen. Kunden erhalten die Möglichkeit, mit diesem System zu „wachsen“, da neue Funktionen jederzeit nachinstalliert werden können.

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