Rheinberg "Legenden" am Ziel schließen nun die Tür ab

Rheinberg · Realschule Rheinberg entlässt die letzten 92 Schüler. Einige Lehrer wissen noch nicht, wo sie künftig unterrichten.

 Dieser Realschuljahrgang ist ein ganz besonderer: Nach ihnen gibt es die alte Schule nicht mehr. Sie hat aufgehört zu existieren.

Dieser Realschuljahrgang ist ein ganz besonderer: Nach ihnen gibt es die alte Schule nicht mehr. Sie hat aufgehört zu existieren.

Foto: Stoffel

"Wir sind am Ziel. Die Lehrer sind am Ende." So prägnant formulierte Schülersprecher Mika Heckers die Situation, die bei der letzten Abschlussfeier der Realschule herrschte. 92 Schüler erhielten in der Rheinberger Stadthalle ihre Abschlusszeugnisse, 53 davon mit der Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe.

Gleichzeitig überreichten die Schüler den Lehrern kleine Präsente, um sich bei ihnen für die Schulzeit zu bedanken und den Pädagogen ihren Abschied zu versüßen. Schließlich endet auch für die Lehrer die Schulzeit an der Rheinberger Realschule, weil sie mit der Entlassfeier jetzt schließt.

"Mit dem Abschluss in den Händen werden Helden zu Legenden" hatten die Schüler als Motto für die letzte Abschlussfeier gewählt, die für sie ein wichtiges Etappenziel darstellt. Dieses Motto griff Petra Haße-Schneider in ihrem Grußwort vor 450 Schülern, Lehrern und Familienangehörigen auf.

Die Schulleiterin definierte Helden als Personen, die etwas Besonderes leisten. Sie zog - passend zu diesen EM-Tagen - einen Vergleich zum Fußball. Sie zitierte den Wahlspruch der Isländer, die als Kickerzwerge bei der Europameisterschaft das Achtelfinale erreicht haben: "Uns interessiert nicht, was andere sagen. Wir tun, was wir tun müssen."

Im kleinen Kreis reflektierte sie über das Ende der Realschule. "Für die Schüler ist es leicht, für viele Kollegen sehr schwierig", so die Schulleiterin. "Sie haben ein emotionales Verhältnis zu Schule aufgebaut und haben lange in der Gemeinschaft gelebt." Sie lobte die Zusammenarbeit mit der Europaschule, die die Realschule aufnimmt. "Es ist ein gemeinschaftliches, partnerschaftliches Verhältnis", sagte Petra Haße-Schneider. "Von der Europaschule, besonders von Schulleiter Norbert Giesen, haben wir viel Unterstützung erhalten wie auch von der Stadt. Dafür meinen herzlichsten Dank." Die Lehrer würden jetzt an andere Schulen wechseln. Bei einigen sei noch nicht klar, welche Schule das sei, berichtete die Lehrerin aus Hamminkeln. Auch sie wisse noch nicht, wo sie künftig unterrichtet. Bei den Schülern ist es hingegen klar, welche Schulen sie demnächst besuchen. "Die meisten wechseln zum Berufskolleg", blickte die Schulleiterin in die Zukunft. "Einige gehen zur Gesamtschule, wenige zum Gymnasium. Einige beginnen auch eine Ausbildung."

(RP)
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