Rheinberg Landtagswahlkampf nimmt Fahrt auf

Rheinberg · Die Parteien haben die Wahlplakate aufgehängt, die Kandidaten wollen jetzt die Wähler überzeugen und gehen auf Stimmenfang. Die Rheinberger haben eine Doppelbelastung, weil die Stadt in zwei Wahlkreise aufgeteilt ist.

 Klaus Wittmann (oben) und Sarah Stantscheff vom Rheinberger CDU-Stadtverband beim plakativen Plakateaufhängen mit den Kandidaten Frank Heidenreich (li.) und Rainer Groß.

Klaus Wittmann (oben) und Sarah Stantscheff vom Rheinberger CDU-Stadtverband beim plakativen Plakateaufhängen mit den Kandidaten Frank Heidenreich (li.) und Rainer Groß.

Foto: CDU/crei/Engel-Albustin/Fischer

Noch fünf Wochen bleiben bis zur NRW-Landtagswahl am Sonntag, 14. Mai. Damit beginnt jetzt für die Kandidaten und ihre Teams die heiße Phase des Wahlkampfs. Erstes sichtbares Zeichen sind die Plakate. Für Rheinberger ergibt sich aufgrund der Teilung des Wahlbezirkes erstmals eine neue Situation. Denn in der Stadt werben die Parteien mit jeweils zwei Kandidaten um Stimmen. Während Rheinberg und Borth sowie Alpen, Sonsbeck und Xanten zum Wahlkreis Wesel II gehören, wurden die Rheinberger Ortsteile Budberg und Orsoy dem Wahlkreis Duisburg IV/Wesel V zugeordnet.

Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Zuschnitt, wie die CDU-Landtagskandidaten Frank Heidenreich und Rainer Groß finden. Dennoch haben beide einen gemeinsamen Kurs definiert. "Zuhören, entscheiden, handeln - wir wollen die Interessen des gesamten Stadtgebiets im Fokus haben", so Heidenreich und Groß. Was die Bürger bewegt, möchte Rainer Groß von den Wählern direkt erfahren: Der Xantener setzt im Team mit anderen Christdemokraten verstärkt auf Haustürbesuche, um sich bei den Wählern vorzustellen und ins Gespräch zu kommen.

 Lukas Aster aus Sonsbeck kandidiert für die Grünen.

Lukas Aster aus Sonsbeck kandidiert für die Grünen.

Foto: bernfried Paus

Die Themen "Innere Sicherheit, Bildung und Wirtschaft" hat sich der SPD-Kandidat René Schneider auf die Flagge geschrieben. Er lädt die Bürger in die "Ansprechbar" ein, eine knallrote Zeltkonstruktion. Hier können sich politisch Interessierte im direkten Gespräch, aber auch - ganz zeitgemäß - online über Wahlkampfthemen informieren. Schneider hat für die nächsten Wochen einen Marathon geplant, um die Ziele einer SPD-geführten Landesregierung vorzustellen: An 5000 Haustüren will er Wähler direkt ansprechen, sich auf Wochenmärkten präsentieren und zahlreiche 25 km-Wanderungen absolvieren.

Schneiders Parteikollege Frank Börner, nach der Neuaufteilung der Wahlbezirke nun neben dem Duisburger Norden auch Kandidat für Budberg und Orsoy, sieht nicht nur ein Mehr an Terminen auf sich zukommen, sondern auch ein Mehr an interessanten und spannenden Themen und Entwicklungen. "Die neuen Wahlbezirke sind ja schon seit etwa zwei Jahren ein Thema, in dieser Zeit habe ich mich damit natürlich auseinandergesetzt", so der SPD-Landtagsabgeordnete, dessen Schwester übrigens in Orsoy wohnt. Neu sei also weniger der Ort als vielmehr die Kommunalpolitik und die Menschen. Um die kennenzulernen, hat Börner den direkten Weg gesucht: Im Dezember letzten Jahres war er zu Besuch auf dem Orsoyer Weihnachtsmarkt, hatte noch vor Jahreswechsel zum politischen Stammtisch ins "Mütterlein" geladen. Sein Fazit: Die thematische Schnittmenge zwischen dem Duisburger Norden und Budberg/Orsoy sei groß, aber auch mit einigen neuen Aspekten wie dem Grundwasserschutz sei er konfrontiert worden. In den kommenden Wochen will der 51-jährige Duisburger verstärkt "nach draußen" gehen: unter anderem mit Infoständen auf dem Wochenmarkt in Orsoy und einer Podiumsdiskussion zum Thema kommunale Finanzen. Außerdem ist er mit seinem Team die letzten drei oder vier Samstags vor der Wahl am Edeka-Markt in Orsoy präsent. Am Sonntag, 7. Mai, geht es dann in den Wahlkampfendspurt. Und dafür hat sich Börner einen ganz besonderen Ort ausgesucht; einen Ort, der verbindet: Ab 15 Uhr sucht er auf der Fähre von Orsoy nach Walsum das Gespräch mit den Bürgern.

 René Schneider (SPD) sitzt im Landtag und möchte im Landtag bleiben.

René Schneider (SPD) sitzt im Landtag und möchte im Landtag bleiben.

Foto: Bettina Engel-Albustin / Fotoagentur-Ruhr moers

Im Aufwind der Liberalen freut sich Stephan Heuser, Kandidat der FDP für den Wahlkreis Wesel II, auf die anstehenden Termine. Und das, obwohl es für ihn eine Doppelbelastung ist. Hauptberuflich bei der Sparkasse Essen tätig, konzentriert er sich vornehmlich auf Veranstaltungen am Abend und am Wochenende. Er mag den Begriff "Volksvertreter" und möchte den Bürgern signalisieren, dass er genau das ist: einer aus der Mitte der Gesellschaft. Was Heuser besonders spannend findet? Podiumsdiskussionen in Schulen. "Hier bekommt man ganz unverfälschte Fragen gestellt und bekommt die Möglichkeit, die Distanz zwischen Bürger und Politik aufzubrechen", so der 46-Jährige. Leider gebe es aber zu wenige Podiumsveranstaltungen.

 Erfahrene Wahlkämpfer und Landtagsabgeordnete der Duisburger SPD: Von links: Frank Börner, Sarah Philipp und Innenminister Ralf Jäger.

Erfahrene Wahlkämpfer und Landtagsabgeordnete der Duisburger SPD: Von links: Frank Börner, Sarah Philipp und Innenminister Ralf Jäger.

Foto: Christoph Reichwein
 Die Kandidaten der FDP: Martin Borges, Stephan Heuser und Helen Fuchs.

Die Kandidaten der FDP: Martin Borges, Stephan Heuser und Helen Fuchs.

Foto: Armin Fischer

Punkten und überzeugen wollen auch die Grünen. Lukas Aster, Landtagskandidat der Grünen für den Wahlkreis Wesel II, sucht morgen auf dem Großen Markt den Kontakt zu Rheinberger Bürgern. Unter dem Motto "Marktgespräch - Zeit für eine neue Haltung" möchte er in der Zeit von 10 bis 13 Uhr ins Gespräch kommen und über seine landespolitischen Zielen informieren.

(RP)
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