Kiesabbau am Niederrhein Kontroverse um Landesmittel für besseres Kiesmonitoring
Alpen/Niederrhein · Charlotte Quick (CDU) lobt, René Schneider (SPD) lästert.
Die Regierungs-Koalition möchte mit einem besseren Monitoring die maximale Ausschöpfung der Rohstoffmächtigkeit der Lagerstätten erweitern, tiefer baggern und so den Bedarf neuer Abgrabungsflächen mindern. Auf der Abgrabungskonferenz im Weseler Kreishaus hatte der Geologische Dienst NRW bereits ein Pilotprojekt für den Kreis Wesel skizziert.
Aktuell entwickele das Wirtschaftsministerium mit dem Geologischen Dienst ein Konzept, das 2020 im Kreis Wesel als Pilotprojekt starten soll, berichtet Quick. Langfristiges Ziel sei „eine deutliche Verringerung des Flächenverbrauchs“, so die CDU-Politikerin. Mit den 180.000 Euro soll Technik angeschafft werden zur Messung der tatsächlichen Kiesvorräte. Das könne Sonartechnik für den Einsatz auf einem Boot sein. Die Technik soll im Testlauf zum Einsatz kommen.
Für den SPD-Landtagsabgeordneten René Schneider „ändert sich an der verfahrenen Situation in Sachen Kiesgewinnung nichts, nur weil die Landesregierung Geld auf das Problem schüttet“. Wenn man künftig genauer messen könne, wie viel Kies und Sand gewonnen werden kann, verändere das nicht die Voraussetzungen, die die Landesregierung mit ihren Beschlüssen zum Landesentwicklungsplan (LEP) gesetzt habe. Diese sähen eine sehr viel größere Fördermenge und damit noch mehr Baggerseen auch im Kreis Wesel vor, so Schneider.
Die Menschen würden dagegen den Einstieg in den Ausstieg aus der Gewinnung von Kies und Sand erwarten. „Jede Tonne Kies reißt ein tieferes Loch in unsere niederrheinische Heimat“, so Schneider. Die Erhöhung der Landesmittel sei lediglich der Versuch, „falsche Beschlüsse nachträglich grün zu waschen“.