Caritas wirbt für Ergänzung der Angebote Bedarf an Frauenhäusern im Kreis Wesel wächst

Kreis Wesel · Für ein von Caritas-Experten im Kreisausschuss für Gesundheit und Soziales vorgestelltes Konzept gab es von Politik und Verwaltung gleichermaßen viel Zuspruch.

Eine Frau sitzt in einem Frauenhaus auf einem Bett.

Eine Frau sitzt in einem Frauenhaus auf einem Bett.

Foto: dpa/Maja Hitij

Die  Angebote an Frauenhäusern im Kreis Wesel sollen ergänzt werden – dafür warben jetzt Claudia Kohler, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit und Soziales, und Martin Ebbing, Verwaltungsleiter des Caritasverbands für die Dekanate Dinslaken und Wesel, sowie Martina Kröber, Fachbereichsleitung für das Sozialpsychiatrische Zentrum der Caritas, im Kreisausschuss für  Soziales und Arbeit. Sie stellten dort ein entsprechendes Konzept vor.

Der Bedarf an zusätzlichen Schutzräumen für von partnerschaftlicher Gewalt betroffene verletzliche Personen lasse sich an der Kriminalitätsstatistik des Landeskriminalamtes für 2021 ablesen, hieß es. Allein die bekannten Fälle von häuslicher Gewalt seien um 5,5 Prozent auf rund 30.800 Fälle angestiegen. Im Kreis Wesel gibt es derzeit zwei Frauenhäuser. Der Verein Frauen helfen Frauen aus Dinslaken betreibt eines für neun Frauen und neun Kinder sowie eine zusätzliche Schutzwohnung mit zwei Plätzen. Der Sozialdienst Katholischer Frauen Moers betreibt ein Frauenhaus mit Platz für neun Frauen und zehn Kinder. Landrat Ingo Brohl hatte bereits Ende 2022 erklärt, dass er es für sehr wichtig halte, dass mehr Schutzplätze für von Gewalt betroffene Menschen auch im Kreis Wesel in Zukunft bereitstehen sollten.

Die Caritasverbände haben auch andere Zielgruppen im Blick: von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder, von häuslicher Gewalt betroffene Männer, queeren Menschen und Menschen mit besonderen psychischen Problemen. Für sie sollte es ein Schutzhaus rechtsrheinisch mit elf Plätzen und zwei Schutzräumen mit vier Plätzen geben. Nun soll geprüft werden, ob Fördermittel vom Land, von Stiftungen und dem Bundesinvestitionsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ fließen könnten. 90 Prozent der Personal- und Sachkosten könnten abgedeckt werden.

Die Politik begrüßte das Konzept. Kreisdirektor Ralf Berensmeier sagte die volle Unterstützung der Kreisverwaltung bei der Suche nach Fördermittel zu.

(up)
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