Naturfrevel in Orsoy Untere Naturschutzbehörde erklärt Heckenrodung für illegal

Rheinberg-Orsoy · Ein Grundstücksbesitzer hat an der alten Tabakfabrik in Orsoy in der Brutzeit eine wild gewachse Hecke abgeholzt. Das war illegal. Die Naturschutzbehörde hat ein Verfahren eingeleitet.

 Die Rodung der wilden Hecke am Südwall in Orsoy war ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz.

Die Rodung der wilden Hecke am Südwall in Orsoy war ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz.

Foto: bp

Der Kreis Wesel hat als Unter Naturschutzbehörde wegen der Rodungsarbeiten rund um den Parkplatz am Südwall in Orsoy ein Verfahren eingeleitet. Wie eine Sprecherin der Kreisverwaltung auf Anfrage der Redaktion mitgeteilt hat, habe es einen Ortstermin gegeben, an dem neben Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde der Eigentümer des Geländes und Vertreter der Ortsgruppe Rheinberg des Naturschutzbundes (Nabu) teilgenommen haben.

Bei dem Treffen seien die durchgeführten Maßnahmen begutachtet worden. „Im Ergebnis handelt es sich um die widerrechtliche Beseitigung von zu diesem Zeitpunkt geschützten Gehölzen“, teilte der Kreis mit. Es werde jetzt in der Konsequenz ein entsprechendes naturschutzrechtliches Verfahren gegen den Verursacher der Rodung eingeleitet.

Der Eingriff „mit schwerem Gerät“ hatte vor gut einer Woche Anwohner aufgeschreckt, weil so etwas zur Brutzeit der Vögel nicht erlaubt ist. Sie haben im Stadthaus angerufen. Das Grünflächenamt stoppte die Arbeiten auf dem Privatgelände umgehend und informierte den Kreis. Die Hälfte des Wildwuchses, der einen geschotterten Parkplatz zur Bebauung hin abgrenzt, war bereits abgeholzt. Die Parkfläche gehört vermutlich zur denkmalgeschützten Tabakfabrik, die Ende der 80er Jahre zur Wohnimmobilie umgebaut worden ist. Grundsätzlich sind solche Rodungen nur außerhalb der Schonzeit von Anfang Oktober bis Ende Februar erlaubt. Vogelkundige Zeugen hatten beobachtet, dass die Mönchsgrasmücke dort brüte und in arge Bedrängnis gekommen sei, sich aber weiter um ihren Nachwuchs kümmere.

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