Konflikt bei Kita-Neubau in Alpen Es ist noch nicht zu spät
Meinung · Man muss es den DRK-Verantwortlichen hoch anrechnen, dass sie trotz des massiven Gegenwinds weiter zu ihrem Wort stehen, der Gemeinde Alpen aus ihrer unabweisbaren Not in Sachen Kindergartenplätze zu helfen.
Noch ist das Kind nicht in den Brunnen gefallen. Aber viel fehlt wohl nicht mehr. Man muss es den DRK-Verantwortlichen hoch anrechnen, dass sie weiter zu ihrem Wort stehen, der Gemeinde Alpen aus ihrer unabweisbaren Not in Sachen Kindergartenplätze zu helfen. Ihre ehrliche Begeisterung aber, mit der die Rotkreuzler ihre ambitionierten Pläne im Rat vorstellen wollten, ist durch den massiven Widerspruch erkennbar umgeschlagen in Frustration. So hätte es niemanden überraschen dürfen, wenn der Verband sich komplett zurückgezogen und den Versuch, „in Alpen einen Fuß in die Tür zu bekommen“, gestoppt hätte. Doch er hat wohl schon zu viel Geld in die Planung des Projekts gesteckt, um es beleidigt in den Wind zu schreiben.
So besteht für Alpen zumindest weiter die Chance auf eine verträgliche, eine gute Lösung. Das ursprüngliche Konzept einer Kombination von Kita, Tagespflege und Seniorenwohnen hat Charme und ist zukunftsweisend. Das haben fast alle Fraktionen in ihren Stellungnahmen anerkannt. Es hat es verdient, noch einmal intensiv auf seine tatsächlichen rechtlichen Risiken für lärmenden Fußballbetrieb hin abgeklopft zu werden. Dann hätte man eine solide Grundlage, um mit dem Sportverein verlässlich auf eine versöhnliche Ebene zu kommen. Einen Versuch ist es allemal wert. Denn es gibt in Alpen auch einen Mangel an Altenwohnungen. Gegen Widerstand aber, das hat das DRK deutlich gemacht, wird nicht gebaut.
Sollte keine Einigung erzielt werden, wird’s teuer. Für die Gemeinde. Da Kindergartenbau allein ein defizitäres Geschäft zu sein scheint, wird der Rat dem DRK finanziell entgegenkommen müssen, um ihm zumindest „eine schwarze Null“ zu garantieren. Irgendwie. Es bleibt noch eine Menge zu tun.
Bernfried Paus