Kommunalpolitik in Alpen Grüne wollen Alpens Rat verkleinern

Alpen · Die Ortspartei hat bei einer außerordentlichen Versammlung ihr Wahlprogramm verabschiedet. Eine der Forderungen darin lautet, die Anzahl der Sitze im Alpener Rat von 16 auf 14 zu reduzieren.

 Peter Nienhaus ist Bürgermeisterkandidat der Grünen in Alpen.

Peter Nienhaus ist Bürgermeisterkandidat der Grünen in Alpen.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Alpen soll eine nachhaltige, moderne Gemeinde werden mit einer gesunden Infrastruktur und der Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben. Das sind einige der Kernaussagen im Wahlprogramm der Grünen, das die Mitglieder bei einer außerordentlichen Versammlung am Freitag verabschiedeten.

Wie sehr das Programm bis ins kleinste Detail ausgearbeitet ist, wird im Bereich der Teilhabe deutlich. „Inklusiv bezieht sich nicht nur auf den Schutz von Menschen mit Behinderung, sondern auf alle Menschen, ganz gleich welcher Nationalität“, erklärte Beate Kut. Ihr ist es zum Beispiel wichtig, dass die Politik ihre Aussagen so formuliert, dass sie für die Allgemeinheit verständlich sind.

Ein schwieriges Thema für Alpens Grüne ist die Dorfgestaltung. Speziell was Alpens neues Wohnzimmer angeht, sehen sie ihre kritischen Äußerungen im Vorfeld bestätigt. „Der Dorfmittelpunkt ist nicht gerade ein Treffpunkt der Kommunikation geworden“, sagte Willi Schellen. Was den weiteren Umbau von Alpens Zentrum angeht, haben die Grünen das Nadelöhr Burgstraße im Blick. Schellen: „Wir möchten Räume öffnen und dafür sorgen, dass vom Adenauerplatz bis zur Motte alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind.“ Dafür sollen Bordsteinkanten verschwinden und Wege für Radfahrer und Fußgänger entstehen. „Der Verkehr wird dadurch langsamer, aber das bringt mehr Lebensqualität für alle und sorgt für weniger Unfälle“, sagte Bürgermeisterkandidat Peter Nienhaus.

Ein großes Ziel der Grünen ist es, die Gemeinde bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu gestalten. Ein nachhaltiger Lebensstil von der Wohnung bis zur Ernährung, eine gesunde Landwirtschaft und der konsequente Ausbau erneuerbarer Energien sollen helfen, dieses Ziel zu erreichen. Unterstützung erhofft sich Nienhaus von der Verwaltung: „Der gesamte Beschaffungsprozess sollte auf Nachhaltigkeit ausgelegt sein.“ Daneben soll die Gemeinde grüner werden. Dafür möchte die Partei Menschen unterstützen, Inseln anzulegen und Baumpatenschaften zu übernehmen. „Grüne Inseln auf kommunalen und privaten Flächen schaffen ein lebenswertes und gesundes Stadtklima und bieten Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt“, so Nienhaus, der daher auch eine klare Meinung zum Kies­abbau hat: „Wir wollen wertvolle Acker- und Weideflächen unbedingt erhalten und setzen uns für den Trinkwasserschutz ein.“

Unterstützung sagen die Grünen auch dem örtlichen Einzelhandel zu. „Die bisherige Angebotspalette muss erhalten und nach Möglichkeit noch erweitert werden. Dafür möchten wir das Standortmarketing kreativer gestalten, zum Beispiel mit einer gemeinsamen Internetpräsenz, einer regionalen Währung oder Vorortgutscheinen“, erläuterte Nienhaus. Angesichts der hohen Verschuldung der Gemeinde schlagen die Grünen vor, ein Zeichen zu setzen und den Rat von bislang 16 auf 14 Sitze zu verkleinern. Nienhaus: „Das reicht für eine relativ kleine Gemeinde wie Alpen vollkommen aus und bringt Einsparungen von über 10.000 Euro jährlich.“

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