Rheinberg Knorriges Holz im Märchengarten

Rheinberg · Alfons Thesing lädt erstmals zu einer Ausstellung in seinem 1600 Quadratmeter Skulpturen-Garten "Kukma" in Budberg ein. Die Vernissage ist am Samstag, 12. Mai. Auch fünf Künstlerinnen beteiligen sich an der mehrtägigen Garten-Schau.

 Alfons Thesing ist Landschaftsgärtner. Vor 16 Jahren ist er auf die Kunst gekommen. Es hat einige Zeit gedauert, bis er seine künstlerische Bestimmung gefunden hatte. Holz ist das Material, an dem er sich kreativ abarbeitet. Nun veranstaltet er in seinem Garten in Budberg erstmals eine eigene Ausstellung.

Alfons Thesing ist Landschaftsgärtner. Vor 16 Jahren ist er auf die Kunst gekommen. Es hat einige Zeit gedauert, bis er seine künstlerische Bestimmung gefunden hatte. Holz ist das Material, an dem er sich kreativ abarbeitet. Nun veranstaltet er in seinem Garten in Budberg erstmals eine eigene Ausstellung.

Foto: Olaf Ostermann

Der Skulpturen-Garten "Kukma" von Alfons Thesing hat etwas Märchenhaftes. Ganz versteckt und abgelegen liegt er, und er steht voller knorriger Holzfiguren und hölzerner Formen mit ausdrucksstarken Gesichtern. An zwei Wochenenden im Mai kann man sich den 1600 Quadratmeter großen Kundgarten, etwas versteckt liegenden an der Straße Im Winkel 61 in Budberg anschauen - zu erreichen über den Budberger Weg, Einfahrt von der Landstraße 137/Rheinberger Straße gegenüber Aratta/Strommoers. Dann gibt es dort erstmals eine öffentliche Ausstellung - zusammen mit fünf Künstlerinnen.

"Kukma" heißt diese Schau. "Der Titel ist mir einfach eingefallen. So spricht man das ja aus", sagt der Rheinberger. Thesing ist von Beruf Landschaftsgärtner und verbringt berufsbedingt viel Zeit an der frischen Luft. Trotzdem ist er auch nach Feierabend gerne draußen. "Meine Kunst ist für mich keine Arbeit, das ist Spaß", betont der 62-Jährige. Der Garten liegt ganz in der Nähe seines Elternhauses. Dort ist er aufgewachsen, heute wohnt er in Rheinberg.

Erst relativ spät hat Thesing angefangen, sich künstlerisch zu betätigen. "Das war 2002. Zu der Zeit hat sich mein Leben verändert", deutet er an. Zunächst habe er mit Buntstiften, später mit Aquarell-Farben gemalt. Durch einen Bekannten sei er dann auf Stahl als Werkstoff gekommen. "Das Material haben wir auf Industrieschrottplätzen gefunden", erinnert sich der Künstler.

Seine eigentliche künstlerische Bestimmung entdeckte Thesing dann 2007. "Als Landschaftsgärtner arbeite ich ja tagtäglich mit Holz", sagt er. "Irgendwann habe ich dann einen Holzstamm nicht klein gemacht, sondern mitgenommen und ihn bei mir im Garten mit der Kettensäge bearbeitet. Von da an war klar: Ich arbeite mit Holz." Inzwischen stehen in seinem zugewachsenen Garten 35 Skulpturen. Große, kleinere, freundliche und Angst einflößende, schmale und breite.

Unter anderem hat er einen durch Blitzeinschlag längs geteilten Baumstamm zu zwei Figuren verarbeitet. Jetzt steht das Holz da wie zwei Menschen im Streitgespräch. "Ich habe sie Orpheus und Eurydike genannt", sagt ihr Erschaffer. Der mag es, wenn seine Skulpturen draußen verwittern und eine Art Eigenleben führen. Er hat aber auch Holzkunst für drinnen. Ganz fein geschliffen und geölt. Einen Plan hat er nicht, wenn er mit Kettensäge, Beitel, Raspel und Schleifmaschine auf das Holz losgeht. "Ich fange einfach an und lasse mich überraschen, was am Ende dabei rauskommt", berichtet der Rheinberger. Meistens klappt das. An Ausstellungen hat er schon vielfach teilgenommen, er selbst richtet erstmals eine Ausstellung aus. Daran nehmen auch andere Künstler teil. Nanni Wagner aus Geldern ist mit Keramikkunst vertreten. Die ebenfalls aus Geldern stammende Monika Bänsch bringt Steinbildhauerei, die Duisburgerin Elsa Lappat Skulpturen und Plastiken und Gerda Lipski aus Würselen Malerei mit nach Budberg. Besonders stolz ist Alfons Thesing, dass auch seine zehnjährige Enkelin Alina Pupovic aus Moers mitmacht. "Sie malt sehr schön", sagt Opa Alfons.

Bei der Vernissage am Samstag, 12. Mai, 14 bis 18 Uhr, gibt es Live-Musik von der Band "QED". Geöffnet ist das Kukma-Atelier auch am Sonntag, 13. Mai, von 12 bis 18 Uhr, sowie am Samstag, 19. Mai, von 14 bis 18 Uhr, und schließlich am Sonntag, 20. Mai, von 12 bis 18 Uhr. Am letzten Tag gibt es ab 14 Uhr Musik von Frank Preuß zu hören. Der Eintritt ist an allen Tagen frei.

(up)
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