Rheinberg "Kleine Bürgerversammlung" im Hause Wittmann

Rheinberg · Gut 40 Frauen und Männer kamen zum "Infotag beim Wittmann", der in den Räumen der Tischlerei und Zimmerei Wittmann in Alpsray stattfand. Der Gastgeber des Abends, Klaus Wittmann, stellte zu Beginn klar: "Das ist hier keine parteipolitische Veranstaltung und keine Werbeveanstaltung für die CDU und die Firma." Zur Unterstützung hatte er sich die CDU-Fraktionsmitglieder Marcus Krause und Katharina Hötte sowie die sachkundige Bürgerin Corinna Kreutinger dazu geholt. Er wolle wissen "wo der Hase im Pfeffer" liegt, sagte Wittmann eingangs, denn der Vorwurf an die Politiker laute: "Immer wenn Wahl ist, kommt ihr, und in den fünf Jahren sieht man euch nicht." "Trau keinem Politiker über 50", meinte der 53-jährige Unternehmer selbstironisch.

 CDU-Ratsherr und Unternehmer Klaus Wittmann hatte insbesondere Alpsrayer in seinen Betrieb an der Johannes-Laers-Straße eingeladen.

CDU-Ratsherr und Unternehmer Klaus Wittmann hatte insbesondere Alpsrayer in seinen Betrieb an der Johannes-Laers-Straße eingeladen.

Foto: Reichwein

Im ersten Teil des Abends beschrieb Wittmann in groben Zügen seinen persönlichen und politischen Werdegang vom linken Demonstranten im Kalkarer Zeltdorf bis zur Anwerbung durch das inzwischen verstorbene Alpsrayer CDU-Urgestein Theo Lisken.

Offenheit zeigte der Alpsrayer in der Frage, wie viel Geld Kommunalpolitiker eigentlich bekommen. Er zeigte an der Leinwand, dass man als Fraktionsmitglied 19,60 Euro für eine Sitzung und als stellvertretender Fraktionsvorsitzender insgesamt 754,90 Euro erhält.

Danach wurde es politisch konkret. Beim Bebauungsplan "Westlicher Annaberg" sei "nichts in trockenen Tüchern", man sei in der Vorplanung, sagte Wittmann.

Es gebe am Annaberg Sorgen und Gerüchte. Passiert sei aber noch nichts - man benötige jedoch in Rheinberg "jede Menge bezahlbare Wohnungen zum Beispiel für die Mitarbeiter von Amazon aus Gelsenkirchen, die hier im Wirtshaus oder beim Einkaufen Geld lassen".

Sich wie beim Baugebiet Budberg im Rat über Straßennamen zu zanken, gehöre in einer Demoraktie dazu. Beim Thema Geschwindigkeit kritisierte er die Grünen für ihr Credo, den Autoverkehr aus den Städten verbannen zu wollen.

Wittmann nahm die Anregung auf, sich um eine von der Firma Aumund entfernte Grünfläche zu kümmern: "Müsste mal das Bauamt prüfen." Was Bergschäden angehe, so komme man mit der Schadensregulierung ganz gut klar, "wenn man nicht zu sehr auf die Sahne haut".

Katharina Hötte machte klar, dass sich mit dem Erhalt der Sekundarschule in Alpen für die Gemeinschaftsschule nichts zum Negativen verändern wird. Der Tenor der Runde hinsichtlich einer Wiederholung war einhellig. "Einmal im Jahr wäre ganz gut - als kleine Bürgerversammlung." Nach einem Imbiss führte Wittmann in die Geschichte seines Betriebes ein. Eine Dia-Doku von Theo Horster über Alspray rundete den Infoabend bei Wittmann ab.

(aflo)
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