Alpen Kinder entern fröhlich das Spielschiff "Janine"

Alpen · Der mehr als 40 Jahre alte Waldspielplatz auf der Bönninghardt ist um eine Attraktion reicher. Als Nächstes wird die Sanitäranlage saniert.

 Generationenübergreifende Freude: Die Schiffstaufe auf dem Spielplatz an der Von-Laer-Straße war ein Fest für kleine und große Leute.

Generationenübergreifende Freude: Die Schiffstaufe auf dem Spielplatz an der Von-Laer-Straße war ein Fest für kleine und große Leute.

Foto: Fischer

Temperaturen etwas über dem Gefrierpunkt lassen Seeleute nicht erlahmen: Mit frohem Getöse haben die Kinder des St.-Martin-Kindergartens gestern Morgen die "Janine" geentert. Auf diesen Namen ist das neue Kletterschiff auf dem schönen Waldspielplatz an der Von-Laer-Straße auf der Bönninghardt getauft. Pate gestanden hat Rathaus-Mitarbeiterin Janine Jakobs, die sich um die 17 Spielplätze in der Gemeinde kümmert. Sie hat das stattliche Spielgerät für den Abenteuerspielplatz ausgesucht, das gestern vom Stapel gelaufen ist.

Janine Jakobs, Mutter des siebenjährigen David, hat ein gutes Gespür dafür bewiesen, was Kinder mögen: "Mein Sohn gehört genau in die Zielgruppe", sagte sie schmunzelnd. Dann taufte sie das neue Schiff, ganz wie's sich gehört - allerdings mit 'nem Fläschchen Soda statt mit Schampus. Jakob Brünken (89) hatte aus einem Stück Mahagoni ein dekoratives Namensschild geschnitzt, das gleich am Bug festgeschraubt wurde. Die St.-Martin-Kinder bestätigten durch ihr ausgelassenes Treiben auf dem vielfältig nutzbaren Flaggschiff, dass die Patin genau die richtige Wahl getroffen hat.

Die kleinen Matrosen stürmten über die hölzerne Wackelbrücke an Bord oder kletterten an Seilen hoch, nahmen die Kommandobrücke im Handstreich, drehten mit Eifer am Steuerrad oder machten es sich im Netz der Takelage unter der freundlichen Galionsfigur gemütlich - einem Papagei, der einen Schuss Exotik ins hübsche Fleckchen Niederrhein bringt, das so viele seit Jahrzehnten schätzen.

Das Spielschiff, für das 17 000 Euro aus der Gemeindekasse flossen, ersetzt den vor mehr als 40 Jahren gezimmerten Vorläufer der Marke Eigenbau, der vor zwei Jahren, weil die Spuren des Alters zum Sicherheitsproblem geworden waren, vom Kirchenchor Cäcilia abgetakelt worden ist. "Eine traurige Aufgabe", erinnerte sich Bürgermeister Thomas Ahls, der als Sänger bei der Demontage dabei war und sich gestern bei der Schiffstaufe mit allen freute.

Der Förderverein für Naturschutz und Brauchtum hatte mit seinen Helfern in den zurückliegenden Wochen viel Muskelkraft investiert, um alte Fundamente zu beseitigen und neue zu legen. Vize-Vorsitzender Herbert Oymann sah beim unbeschwerten Spiel der Kinder, dass es gut war: "Bewegung ist wichtig, damit sich unsere Kinder gut entwickeln." Ortsvorsteher Rüdiger Kootz berichtete, dass die Sehnsucht, das Schiff in Besitz zu nehmen, in den letzten Woche immer größer geworden war. "Die Kinder haben immer wieder gefragt."

Das nächste Projekt für den Waldspielplatz, Anfang der 70er Jahre von der Jugendgruppe Bönninghardt (Jubo) angelegt und ein Ort, um den sich die ganze Dorfgemeinschaft kümmert, steht bereits fest: die Kernsanierung der Sanitäranlagen. Außerdem sollen noch weitere neue Spielgeräte dazukommen.

(RP)
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