Brauchtum in Alpen „Sonnenburg“-Kinder in Menzelen brachten Licht  in den Alltag

Alpen · Statt St. Martin: Die Kinder des Ganztages an der Wilhelm-Koppers-Grundschule zogen mit Bollerwagen durch die Straßen des Dorfes, um Herzenswärme zu schenken.

 „Aktion Herzenswärme“  an der Wilhelm-Koppers-Grundschule.

„Aktion Herzenswärme“  an der Wilhelm-Koppers-Grundschule.

Foto: Schule

Menzelen St. Martin – mal anders. Kinder und Erzieherinnen des Ganztags „Sonnenburg“ machten sich in diesen Pandemie-Tagen auf den Weg durch Menzelen und gestalteten in der Betreuung an der Wilhelm-Koppers-Schule eine „Licht bringende“ Aktion. Erzieherin Astrid Schilling erläutert ihre Idee und die Umsetzung im Rahmen der Ferienbetreuung.

„Rückblickend wird wohl keiner sagen, dass 2020 sein Jahr war. Es ist schon seltsam, was gerade passiert und manchmal fühlt man sich wie in einem Film – einem schlechten! So unwirklich erscheint uns dann dieses Virus – und leider doch so real.

Wir müssen auf vieles verzichten, auf das wir uns gefreut haben – Urlaube, Konzerte, Abschluss- und Einschulungsfeiern oder Hochzeiten. Manches kann man nachholen, manches nicht. Das macht uns traurig, manchmal auch wütend. Was aber noch viel belastender ist, sind die fehlenden alltäglichen Kontakte.

Unbedarft sein, das wäre schön. Einfach ohne nachzudenken seine Lieben umarmen. Und manchmal, da geht es einfach nicht anders, dann tut man es doch. Man genießt diesen Moment der Herzenswärme. Man möchte den anderen gar nicht loslassen, weil es so gut tut. Und dann kommt das schlechte Gewissen: War das richtig? Und was, wenn...?

Herzenswärme fehlt allen. Wir wollten gerne ein bisschen davon verschenken. Wer kann besser die Herzen erwärmen als Kinder? Deshalb entstand die Idee, mit den Sonnenburgkindern eine kleine „St.-Martin-Ersatzaktion“ zu starten, um Herzenswärme zu verteilen. Der Plan: Zunächst mit den Kindern ein Weckmann-Frühstück genießen. Dazu eine Geschichte hören, wie man für andere Licht sein kann. Die ganze Woche haben wir dafür gewerkelt, Geschenk-Tüten mit Kartoffeldruck gestaltet und Lichter – eins zum Behalten und eins zum Weitergeben – gebastelt. Mit der Geschichte und einer Kleinigkeit zum Knabbern wurden die Tüten gefüllt. Dann haben wir die Geschichte in die Tat umgesetzt, sind mit dem Bollerwagen durch die Straßen gezogen, um Menzelener und Menzelerinnen zu überraschen.

Wir hoffen sehr, dass wir mit unserer Aktion ein bisschen Licht in diese seltsame Zeit bringen konnten – wenn auch nicht zu allen. Vielleicht können wir Inspiration sein – Licht sein, kann eigentlich jeder! Versucht es mal. Manchmal reicht ein Lächeln oder ein liebes Wort.“

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