Alpen Kies oder Gewerbe: Noch ist alles offen

Alpen · Kooperationsstandort für Gewerbe in der Bönninghardt kooperiert bei der Regionalplanung mit Kies.

Um entstandene Irritationen auszuräumen, weist Bürgermeister Thomas Ahls im Nachgang der letzten Ratssitzung noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass für die Bönninghardt längst noch nicht entschieden ist, ob und wie hier große Flächen neu überplant werden. Der Rat habe lediglich mehrheitlich dem Gewerbeflächenkonzept zugestimmt, das der Kreis Wesel in Auftrag gegeben hat und das vorschlägt, im Flächennutzungsplan rund 40 Hektar für die Ansiedlung von Firmen auszuweisen.

Dabei handelt es sich um einen so genannten interkommunalen Kooperationsstandort, der von den Gemeinden Alpen, Xanten und Sonsbeck gemeinsam vermarktet werden könnte. Die Zielsetzung des Konzepts hat Ahls im Sommer den Bürgern vor Ort vorgestellt (RP berichtete ausführlich).

Ob es am Ende so weit kommt, so Ahls im RP-Gespräch, könne zum jetzigen Zeitpunkt niemand verlässlich sagen. Ausschlaggebend sei der neue Regionalplan, den Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) als übergeordnete Planungsbehörde für den Kreis Wesel derzeit in Angriff nehme. Denn die Bönninghardt sitze bekanntlich auch auf dem Bodenschatz Kies. Und der sei im Ruhrgebiet ein noch knapperes und somit weit begehrtes Gut als noch im Regierungsbezirk Düsseldorf, zu dem der Kreis Wesel vormals gehörte.

Der Regionalplan des RVR weist nicht nur Flächen für Wohnen und Gewerbe, sondern auch zur Rohstoffversorgung der Region aus. Damit ist die kiesreiche Bönninghardt zwangsläufig im Fokus der Regionalplaner, wenn's um die Sicherung der Rohstoffversorgung geht. Im gültigen Regionalplan sind auf der Hei rund 16 Hektar Reservefläche für Kiesbagger ausgewiesen.

Somit konkurriert die vom Rat favorisierte Ausweisung eines Gewerbegebietes mit der drohenden Schaffung einer Abgrabungszone für Kies. Dieses ewige Thema will der Rat durch einen Gewerbepark auf immer vom Tisch kriegen.

Die FDP hatte sich im Rat kritisch zum Gewerbestandort positioniert und fürchtet immissionsintensive Betriebe. "Das können wir aber durch unser Planungshoheit im Bebauungsplan steuern", kontert Ahls. Bei der Bürgerinformation hatte er von einem Logistik-Standort gesprochen. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass es die Liberalen gewesen seien, die stets nach zusätzlicher Gewerbefläche gerufen hätten und jetzt laut Nein riefen.

Der Rat hätte bei der Aufstellung des Flächennutzungsplans darauf zu verzichtet, auf zusätzliche Potenziale zu drängen, weil es damals aussichtslos gewesen sei. Nun stünden durch die Kooperations-Chancen mit den Nachbarn die Vorzeichen anders. Den Sinneswandel der FDP könne er nicht nachvollziehen.

(bp)
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