Rheinberg Keine Pavillons als Zwischenlösung

Rheinberg · Rheinberger Schulausschuss diskutierte die Raumsituation an der Europaschule und will keine 500 000 Euro ausgeben.

 Die Europaschule braucht Platz, denn es fehlen Räume. Das Foto entstand gestern in der Klasse 6 der Gemeinschaftsschule. Lehrer Thomas Ververs erteilte dort Niederländisch-Unterricht.

Die Europaschule braucht Platz, denn es fehlen Räume. Das Foto entstand gestern in der Klasse 6 der Gemeinschaftsschule. Lehrer Thomas Ververs erteilte dort Niederländisch-Unterricht.

Foto: Armin Fischer

Erfreulich fallen die Anmeldezahlen zu den weiterführenden Schulen in Rheinberg aus. Wie Helga Karl vom städtischen Schulamt gestern Abend in der Sitzung des Schulausschusses mitteilte, haben sich 126 Eltern dafür entschieden, ihre Kinder nach den Sommerferien zum Amplonius-Gymnasium zu schicken. "Ich gehe davon aus, dass dort fünf fünfte Klassen gebildet werden", so Helga Karl.

Der Europaschule (Gemeinschaftsschule) liegen 151 Anmeldungen vor. Mithin werden dort wieder sechs neue Klassen gebildet. Ein Problem ergebe sich daraus, dass der Rat seinerzeit eine Beschränkung auf sechs Züge beschlossen habe, sagte Schulleiter Norbert Giesen. Denn schon jetzt sind fünf Kinder mehr angemeldet worden als zulässig. Neun "integrative" Kinder sind darunter, davon wiederum vier "nicht zielgleiche", also Jungen und Mädchen mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Diese Kinder zählen doppelt. Hinzu kommt, was Irene Opgen-Rhein, Leiterin der Rheinberger Förderschule Maria Montessori, zu bedenken gab: "Wir haben noch einige Kinder, die zurück geschult werden können." Also eventuell wieder eine Regelschule besuchen können. Opgen-Rhein: "Auch für diese Schüler müssen Plätze freigehalten werden. Wo sollen sie sonst hin?"

Zu erfahren war auch, dass zwei Rheinberger Kinder an der neuen Gesamtschule Xanten, fünf an der Sekundarschule Alpen und sechs an der Marienschule Xanten (private katholische Mädchenrealschule) angemeldet worden sind.

Keine Beschlussempfehlung fasste der Schulausschuss gestern Abend zum Thema "Raumsituation am Schulzentrum", mit dem sich die Arbeitsgruppe Schulentwicklung in mehreren Sitzungen befasst hatte. Weil zum Schuljahr 2017/18 erstmals eine Jahrgangsstufe 11 an der Europaschule gebildet wird, muss bis dahin unbedingt ein neues Schulgebäude gebaut sein. Für die Übergangszeit hatte die Arbeitsgruppe befürwortet, dass Pavillons gegenüber der Mensa aufgestellt werden. Doch das ist teuer. Die Anmietung von Pavillons für vier Jahre beliefe sich auf 496 000 Euro, für fünf Jahre auf 596 000 Euro und bei einem Kauf der Pavillons wären sogar 590 000 Euro fällig.

Kosten, die vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltssituation nicht zu vertreten seien, befanden die Fraktionen im Schulausschuss übereinstimmend. Bevor eine Entscheidung gefällt wird, sollen sich die Schulleiter von Europaschule und Amplonius-Gymnasium darüber verständigen, ob das Gymnasium als "Nachbarschaftshilfe" (SPD-Sprecher Klaus Bechstein) der Europaschule Räume zur Verfügung stellen könnte.

(RP/rl)
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