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Verweis auf Flüchtlingssituation Karnevalsumzug in Rheinberg abgesagt

Rheinberg · Im Rheinberger Stadtteil Orsoy wird es an Rosenmontag keinen Umzug geben – unter anderem, weil die Stadt Übergriffe wie in Köln befürchtet. In den Karnevalsmetropolen zeigt man sich bislang gelassen. Der Innenexperte der Union im Bundestag fordert dennoch eine verstärkte Begleitung der Karnevalszüge durch die Polizei.

 Diese ausgelassenen Bilder wird es in Orsoy ausgerechnet im Jubiläumsjahr nicht geben. Der Jubiläumszug im 33. Jahr ist abgesagt worden.

Diese ausgelassenen Bilder wird es in Orsoy ausgerechnet im Jubiläumsjahr nicht geben. Der Jubiläumszug im 33. Jahr ist abgesagt worden.

Foto: Armin Fischer

Im Rheinberger Stadtteil Orsoy wird es an Rosenmontag keinen Umzug geben — unter anderem, weil die Stadt Übergriffe wie in Köln befürchtet. In den Karnevalsmetropolen zeigt man sich bislang gelassen. Der Innenexperte der Union im Bundestag fordert dennoch eine verstärkte Begleitung der Karnevalszüge durch die Polizei.

In Rheinberg im Kreis Wesel ist erstmals ein Karnevalszug auch unter Verweis auf die Flüchtlingssituation abgesagt worden. Der Rosenmontagszug im Stadtteil Orsoy wird nicht stattfinden. Ein Sprecher der Stadt Rheinberg verwies auf die Silvester-Übergriffe in Köln: Es sei nicht auszuschließen gewesen, dass Flüchtlinge den Zug besuchen würden und es etwa durch übermäßigen Alkoholgenuss zu Szenen wie in Köln kommen würde. In Orsoy, wo rund 3000 Menschen leben, gibt es in einem ehemaligen Krankenhaus eine Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes NRW. Dort leben 200 Flüchtlinge; Anfang Februar werden 300 hinzukommen.

Diese Situation berge ein "Gefahrenpotenzial", sagte der Stadtsprecher. Den meisten Flüchtlingen seien Karnevalsumzüge unbekannt; zudem lebten viele Nordafrikaner in Orsoy. Nach ersten Erkenntnissen waren auch die Täter in Köln überwiegend Nordafrikaner. Inzwischen liegen dort über 650 Anzeigen vor.

Die Stadt betonte, die Flüchtlingssituation sei nicht der Hauptgrund für die Absage gewesen. Da der Zug erstmals nicht am Tulpensonntag, sondern am Rosenmontag stattfinden sollte, sei mit deutlich mehr als den üblichen 2500 Besuchern zu rechnen gewesen — vermutlich auch alkoholisierten Jugendlichen aus Nachbarstädten. Zudem hätte es dann ein Verkehrsproblem gegeben.

Die Stadt hatte daher vom Orsoyer Karnevalsverein 1. OKK '99 als Ausrichter erstmals ein Sicherheitskonzept verlangt. Darauf zog der Verein seinen Antrag auf Genehmigung zurück. Präsident Paul van Holt sagte: "Das ist ein Schock für uns. Das Wurfmaterial ist bestellt, es kommen hohe Kosten auf uns zu." Das Sicherheitskonzept könne der Verein nicht mehr beibringen. "Dazu brauchen wir ein halbes Jahr", sagte van Holt: "Bis Karneval sind es aber nur noch drei Wochen."

Anders als in Orsoy haben die Geschehnisse an Silvester auf die Züge in den Rheinmetropolen bisher keine direkten Auswirkungen. Im Sicherheitskonzept des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC) sei auch eine kurzfristige Absage durchgespielt, sagte CC-Organisationsleiter Sven Gerling. Trotzdem gelte: "Wir wollen unseren Karneval so feiern, wie wir das immer getan haben." CC-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann nannte die Rheinberger Begründung, es könnten zu viele Flüchtlinge kommen, "lächerlich". In Düsseldorf sei jeder, der friedlich feiern wolle, herzlich eingeladen.

Auch für den Kölner Karneval sind keine Änderungen geplant. "Die Sicherheitskonzepte wurden von uns nicht überarbeitet", sagte Sigrid Krebs vom Festkomitee. Die Stadtverwaltung hat allerdings angekündigt, Verhaltensregeln für Frauen und Mädchen zu veröffentlichen.

Der Innenexperte der Union im Bundestag, Stephan Mayer, forderte verstärkte Begleitung der Karnevalszüge durch die Polizei. "Insbesondere nach den skandalösen Vorkommnissen von Köln wird die Polizeipräsenz deutlich höher sein müssen", sagte er unserer Redaktion. Wegen der Terrorgefahr werden voraussichtlich ohnehin mehr Beamte im Einsatz sein. "Für die Städte, in denen Karnevalsveranstaltungen mit vielen Menschen stattfinden, wird die Polizei mit hoher Präsenz sichtbar und verdeckt arbeiten", sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums.

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