Rosenmontagszug in Veen Verspätet – aber unverwechselwunderbar

Veen · Der morgendliche Sturm zwang die Veenze Kräje zur Programmänderung: Der 50. Rosenmontagszug ging erst drei Stunden später an den Start. Doch die Narren ließen sich das Feiern nicht vermiesen. Die Stimmung war prima.

Karneval 2020: Rosenmontagszug in Veen - die schönsten Bilder
18 Bilder

So war der Rosenmontagszug 2020 in Veen

18 Bilder
Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Das hat es in einem halben Jahrhundert noch nicht gegeben. Mit drei Stunden Verspätung hat sich am Rosenmontag um 14.11 Uhr der Jubiläums-Zug durchs Krähendorf aufgemacht. Der obligatorische Startschuss war vom Winde verweht worden. Der Sturm hatte sich, wie die Wetterfrösche vorausgesagt hatten, am frühen Nachmittag gelegt. Es wehte nur noch ein zartes, gleichwohl kaltes Lüftchen. Der Himmel hatte aufgehört zu weinen, das Stimmungsbarometer kletterte auf ungeahnte Höhen. So machte der 50. Rosenmontagszug der Veenze Kräje seinem Motto „unverwechselbarwunderbar“ alle Ehre.

Das erfahrene Moderatoren-Duo Heinz-Gerd „HG“ Conrad und Karlheinz Kamps hatte an der berüchtigt engen Hülsberg-Kurve bei Terlinden Stellung bezogen, vor sich auf dem Stehtisch die Liste der Zugteilnehmer und das obligatorische Fünf-Liter-Pils-Fass. Und sie kommentierten wie gewohnt spritzig auch den Jubiläumszug, der hielt, was das Motto versprach: Unverwechselbar und wunderbar war der närrische Lindwurm, der sich gut drei Stunden vom Startpunkt Dorfstraße/Ecke Schottröy durchs Krähenorf schlängelte, angeführt von dem Mann, der als Zugführer verantwortlich war: Markus König.

42 Motivwagen, Fußgruppen und Spielmannszüge sorgten für ein herrlich buntes Bild. Zentrales politisches Thema waren die geplanten Ausgrabungen auf der Bönninghardt, auch die letzte Schicht im Schacht und der am Niederrhein gesichtete Wolf waren Motive.

Kegelclubs hatten sich mit phantasievollen Wagen in die fahrende Kolonne eingereiht, das Akkordeonorchester Veen (AOV) feierte seinen eigenen 50. Geburtstag im Rosenmontagszug. Der Borussia-Fanclub war zum ersten Mal mit einem Wagen dabei und schien die Heimschlappe gegen den Noch-Tabellenzweiten FC Bayern von Samstagabend inzwischen verschmerzt zu haben: Gut gelaunte Frauen und Männer warfen Süßigkeiten und hartgekochte Eier unters Fußvolk. Und natürlich konnten die Veener wieder mit einem Prinzenpaar aufwarten: „Still ruht die Alpsche Ley, doch wir erobern sie mit Geschrei“, stand in großen Lettern auf dem Piratenschiff, mit dem das Alpener Kinderprinzenpaar Lisa und Finn durchs Krähendorf fuhr. Schlusslicht im runden Rosenmontagszug: Der Elferrat der Veenze Kräje auf seinem zehn Jahre alten schmucken Hundertwasser-Wagen der diesmal noch einmal ran musste und im nächsten Jahr durch einen neuen Wagen ersetzt wird – mittendrin der neue Sitzungspräsident Simon Lutter, der seine Sache bei seiner Büttenabend-Premiere am Samstagabend „richtig, richtig gut“ gemacht hat, so HG Conrad, der immer wieder neue Anekdoten erzählte. So zum Beispiel die von den Turnern, die mal mitgefahren sind und „hier bei Minus fünf Grad mit nacktem Oberkörper auf ihrem Wagen gestanden haben“. Daran konnte sich auch Willibrord van Bebber noch erinnern, Ehrenmitglied der Veenze Kräje und seit dem ersten Umzug dabei. „Ich bin vermutlich der einzige hier, der alle Züge gesehen hat.“

 Rosenmontagsumzug im Krähendorf Veen: Der Himmel hörte auf zu weinen, als der närrische Lindwurm endlich loszog.

Rosenmontagsumzug im Krähendorf Veen: Der Himmel hörte auf zu weinen, als der närrische Lindwurm endlich loszog.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)
 Rosenmontagsumzug im Krähendorf Veen

Rosenmontagsumzug im Krähendorf Veen

Foto: Ostermann, Olaf (oo)
 Rosenmontagsumzug im Krähendorf Veen

Rosenmontagsumzug im Krähendorf Veen

Foto: Ostermann, Olaf (oo)
 Rosenmontagsumzug im Krähendorf Veen

Rosenmontagsumzug im Krähendorf Veen

Foto: Ostermann, Olaf (oo)
 Akrobatische Einlagen boten die Einradfahrerinnen unterm Turm von St. Nikolaus. Die Veenauten landeten auf der Erde und zogen begeistert mit.

Akrobatische Einlagen boten die Einradfahrerinnen unterm Turm von St. Nikolaus. Die Veenauten landeten auf der Erde und zogen begeistert mit.

Foto: Ostermann

Die Turner waren diesmal nicht im Zug, wohl aber die Spielmannszüge, unter ihnen auch ein befreundetes Tambourcorps aus Belgien. Non-stop gab es aus der Konserve ’was auf die Ohren, aus riesigen Lautsprechern hoch oben von den Wagen. Stimmungshit Nummer eins: „Wie heißt die Mutter von Nicki Lauda? – Ma’ ma lauda.“ Übersetzt: Mach mal lauter...

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort