Karneval in Rheinberg Markt-Schleife tut dem Rosenmontagszug gut

Rheinberg · 25.000 Menschen erlebten einen wunderbaren Rosenmontagszug in Rheinbergs Innenstadt. Die neue Route über den Großen Markt war mehr als eine Notlösung. Allerdings soll es im Umfeld des Zuges eine sexuelle Belästigung gegeben haben.

Karneval 2019: Rosenmontagszug in Rheinberg - die schönsten Bilder
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So war der Rosenmontagszug 2019 in Rheinberg

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Foto: Fischer, Armin (arfi)

Es war kurz vor 16 Uhr, als der Mottowagen der Rhinberkse Jonges aus der Rheinstraße auf den Großen Markt einbog. „Kommt die Stadt nicht aus dem Quark, wej treckke übern Markt“ war neben einem Modell des Alten Rathauses zu lesen. Eine ironische Abrechnung mit der Baustellensituation in der Innenstadt. Dabei war doch alles nach Plan gelaufen: Die Baugruben an Holz- und Fischmarkt waren mit Bauzäunen abgesperrt, das neue Pflaster rechtzeitig verlegt. Also konnte „de Zoch“ erstmals einen Bogen über den Marktplatz, auf dem sich die Jecken knubbelten, schlagen. Das alles kommentierten die ehemaligen Jonges-Präsidenten Clemens Geßmann und Winni Nickenig von der Tribüne am Stadthaus aus. „Das beste Publikum der Welt hier in Rheinberg“, rief Nickenig und freute sich, dass die 54 Einheiten im Zug keinerlei Probleme mit der neuen (möglicherweise einmaligen) Streckenführung hatten. So erlebte Rheinberg einen wunderschönen Zug ohne Regen und ohne Sturm. Glück gehabt.

Zugleiter Markus Geßmann hatte seine Lok etwas später als üblich in Gang gesetzt. „Wegen der Sturmwarnung haben wir die Aufstellung um eine Stunde nach hinten verschoben“, sagte er, bevor es auf der Bahnhofstraße losging. Doch die vielen, vielen Zuschauer am Straßenrand erwiesen sich als geduldige Leute. Verkleidet als Eisbären, Hippies, Jet-Piloten, Scheichs Cowboys mit Pferden oder Schlümpfe. Bunt, bunter am buntesten. Schrill, schriller am schrillsten.

Alarm herrschte, wenn die Prinzen auftauchten. Da flog Kamelle wie wild, es wurde laut und herzlich. Der bärige Kai aus Ossenberg, die sympathische Angelika aus Borth, Kamp-Lintforts Steffi, der engagierte André von St. Ulrich Millingen und natürlich der Hauptakteur: Ralf, der Prinz der Rhinberkse Jonges. Er thronte hoch oben auf einem „brennenden“ Haus. Im echten Leben ist Ralf Renkens Feuerwehrmann. Jetzt spritzte er kein Löschwasser, sondern schaufelte tonnenweise Kamelle ins Publikum. Paul van Holt ist zwar nicht Prinz, sondern Präsident der Orsoyer Karnevalisten, dürfte sich aber oben auf der Kommandobrücke der Orsoyer Rheinfähre „Glück Auf“ wie ein Prinz vorgekommen sein.

Was wäre Rheinberg ohne seine Nachbarschaften? Die vom Orsoyer Tor setzte auf Flower-Power und ließ die wilden Siebziger hochleben. Die Nachbarschaft „XaKaKa“ präsentierte sich als „Berkas bunte Mischung“ und ließ wirklich keine Farbe aus. Ein Hingucker. Der Mühlenhof verwandelte sich in eine „Insel in de Sonn“. Die „11 Hüser“ hatten sich als Schäfchen herausgeputzt. „Kommt der Wolf auch über’n Rhein, müssen wir wachsam sein“ hieß der Slogan dazu. Mit an Bord: Bürgermeister Frank Tatzel und Ehefrau Ingrid. Als Kommentator Geßmann ihn erspähte, rief er: „Was sehe ich denn da, habt ihr einen Wolf an Bord?“ Einen schönen Farbtupfer setzte der Mofaclub Lagerschaden mit alten Maschinen und 80-er-Jahre-Outfits. Musikkapellen sorgten für Stimmung. Eine der besten kam aus Holland: Drums & Showfanfaren Doetinchem.

 Rheinberg - Rosenmontagszug   2019 - 
in der Innenstadt

Rheinberg - Rosenmontagszug 2019 - in der Innenstadt

Foto: Fischer, Armin (arfi)
 Der baustellenbedingte Umweg über den Großen Markt (großes Foto) machte keine Probleme. Walter Vervoort (oben rechts), Rheinbergs langjähriger Badleiter, heizte am Straßenrand ein. Jonges-Prinz Ralf Renkens (Foto rechts Mitte) schaufelte Kamelle wie wild ins Publikum. Viele Besucher wie dieser Paradiesvogel waren originell verkleidet (unten rechts). Viel Spaß hatten die XaKaKa-Nachbarn als „Berkas bunte Mischung“ (unten links), während die Mühlenhof-Truppe von einer Sonneninsel träumte (unten Mitte).

Der baustellenbedingte Umweg über den Großen Markt (großes Foto) machte keine Probleme. Walter Vervoort (oben rechts), Rheinbergs langjähriger Badleiter, heizte am Straßenrand ein. Jonges-Prinz Ralf Renkens (Foto rechts Mitte) schaufelte Kamelle wie wild ins Publikum. Viele Besucher wie dieser Paradiesvogel waren originell verkleidet (unten rechts). Viel Spaß hatten die XaKaKa-Nachbarn als „Berkas bunte Mischung“ (unten links), während die Mühlenhof-Truppe von einer Sonneninsel träumte (unten Mitte).

Foto: Uwe Plien
 Rheinberg - Rosenmontagszug   2019 - 
in der Innenstadt

Rheinberg - Rosenmontagszug 2019 - in der Innenstadt

Foto: Fischer, Armin (arfi)
 Rheinberg - Rosenmontagszug   2019 - 
in der Innenstadt

Rheinberg - Rosenmontagszug 2019 - in der Innenstadt

Foto: Fischer, Armin (arfi)
 Rheinberg - Rosenmontagszug   2019 - 
in der Innenstadt

Rheinberg - Rosenmontagszug 2019 - in der Innenstadt

Foto: Fischer, Armin (arfi)
 Rheinberg - Rosenmontagszug   2019 - 
in der Innenstadt

Rheinberg - Rosenmontagszug 2019 - in der Innenstadt

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Das Organisationsteam zeigte sich am Abend rundum zufrieden. „Einen derart ruhigen Rosenmontagszug habe ich noch nie erlebt, und ich bin schon lange dabei“, sagte Günter Köster, DRK-Stadtverbandsvorsitzender. Rund 25.000 Menschen verfolgten den Zug. Es gab keinen Regen und keinen Sturm. Für die Polizei (mit 30 Leuten im Einsatz) gab es einen Einsatz: In der Nähe des Krankenhauses soll es zu einer sexuellen Belästigung gekommen sein. Näheren Angaben machten die Ermittler zunächst nicht. Die Feuerwehr (50 Leute) ging einem angeblichen Gasaustritt an der Kamper Stege auf den Grund. Ergebnis: Fehlalarm. Das Rote Kreuz (50 Einsatzkräfte) versorgte bis zum Zugende gegen 17.20 Uhr 14 alkoholisierte Personen. Jonny Strey (Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung) meldete: „Alles ruhig.“ Sechs Mitarbeiter des Ordnungs- und vier des Jugendamtes sorgten dafür, dass das Glasverbot eingehalten wurde. Die Rhinberkse Jonges als Veranstalter freuten sich über 1300 Beteiligte, die den Zug zu einem schönen Erlebnis machten. Das Fazit von Präsident Wolfgang Rams: „Der Weg über den Markt ist sehr gut angekommen.“

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