Rheinberg Kaputte Leiter stoppt Handy-Stördienst

Rheinberg · Das Vodafone-Netz in Rheinberg ist seit drei Wochen störanfällig. Die Ursachenforschung gestaltet sich schwierig. Weil der Leiter zur Sendestation auf einem Schornstein Sprossen fehlen, können Techniker ihren Job nicht machen. Nun soll's schnell gehen.

Peter Röger ist noch nicht einmal Vieltelefonierer. Doch langsam ist seine Geduld am Ende. Seit Wochen registriert der Rheinberger immer wieder Ausfälle des Mobilfunknetzes von Vodafone. "Häufig reißt das Gespräch unvermittelt ab, im Display erscheint der Hinweis ,kein Dienst'", berichtet er verärgert. Würde er abseits jeglicher Siedlungen mitten in der Leucht stehen, hätte Röger möglicherweise dafür Verständnis. Aber in der Innenstadt? Immer wieder ohne Anschluss? Das geht gar nicht.

Im hiesigen Vodafone-Laden sei das Problem offensichtlich bekannt, so Röger. Eine zufriedenstellende Auskunft habe er aber nicht erhalten. "Man hat mir mitgeteilt, dass man daran arbeite", sagt Röger. Sein Eindruck: Belastbare Informationen über Ursache und Dauer der Störung haben auch die Mitarbeiter in den Läden nicht.

Röger ist langjähriger Vodafone-Kunde und war bislang immer zufrieden. Doch jetzt denkt er über eine Kündigung nach. "Ich werde mal in meinen Vertrag schauen, ob das möglich ist", sagt Peter Röger genervt. Und er sei nicht der Einzige. In seinem Bekanntenkreis gebe es einige Vodafone-Kunden, die sich jetzt mit dem Gedanken an Kündigung tragen.

Doch bevor er den Schritt tut und sich von dem Anbieter trennt, hat er einen weiteren Versuch zur Güte unternommen. Er ist ein weiteres Mal in den Vodafone-Shop gegangen, wo die Leute Verständnis haben für sein Problem und ganz kundenfreundlich nach ihren Möglichkeiten helfen wollen. Sie händigten ihm eine neue SIM-Karte aus und hoffen, dass damit die anhaltenden Verbindungsprobleme gelöst sind.

Sind sie aber nicht. Denn die Störungen sind nicht auf das Handy von Peter Röger beschränkt, sondern treffen alle Vodafone-Kunden im Rheinberger Innenstadtbereich. Und das inzwischen seit nunmehr drei Wochen, wie ein Vodafone-Sprecher auf Anfrage der Redaktion einräumt. Nur: Die genaue Ursache für die ärgerliche Störung ist noch immer nicht ausgemacht. Somit steht auch noch nicht fest, wann Peter Röger wieder ungehindert per Handy mit seiner Außenwelt kommunizieren kann.

Es gibt zwei Möglichkeiten, die fürs Loch im Netz verantwortlich sein könne, so Vodafone-Sprecher Thorsten Höpken: Die Sendeeinheit auf einem hohen Schornstein in der City hat eine Macke, oder aber die Richtfunkanbindung ist gestört. Leider, so der Vodafone-Mann, sei die Fehleranalyse blockiert gewesen. An der Leiter zur Dachluke, die zum Schornstein und letztlich bis zur Sendestation führt, hätten Sprossen gefehlt. So sei für den Techniker kein gefahrloser Aufstieg möglich gewesen. Der Eigentümer der Immobilie habe inzwischen das "Leck" in der Leiter behoben.

"Nun werden wir mit Hochdruck daran gehen, die Fehlerquelle zu ermitteln und abzustellen", so Thorsten Höpken. Da aber eben noch nicht eindeutig feststehe, warum kein Signal beim Kunden ankommt, könne er schwerlich sagen, wann das Netz geflickt sei und Peter Röger wieder tadellos telefonieren kann. Auch mit seiner alten SIM-Karte.

(RP)
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