Kabarett in Rheinberg Zwischen fein und gemein

Rheinberg · Lioba Albus trat im Schwarzen Adler in Vierbaum mit ihrem aktuellen Programm „Das Weg ist mein Ziel“ auf.

 Lioba Albus überzeugte in der Stadthalle mit ihrem Biss.

Lioba Albus überzeugte in der Stadthalle mit ihrem Biss.

Foto: Lioba Albus

Seit fast dreißig Jahren fasziniert Lioba Albus auf den Kleinkunstbühnen mit ihrem Biss, der Wandlungsfähigkeit in ihren Figuren und der fein geführten Humor-Klinge. Eine Kostprobe ihres Könnens gab die Sauerländerin jetzt im Schwarzen Adler mit ihrem aktuellen Programm „Das Weg ist mein Ziel.“

Wunderbar geriet dabei ihre Darstellung des frustrierten, sich mit Alkohol wegschüttenden Detlef, der nicht nur von seiner Frau, sondern auch von seinem Hund wegen einer Leberwurststulle verlassen wurde und nun bei seiner Mutter lebt. Weg sei der Respekt vor dem Alter, wie es ihre Kultfigur Mia Mittelkötter erfahren musste. Sich wegwünschen tue man manchmal die Schwiegermutter, die in einer Katze wiedergeboren wurde. Wegsein – das wollten viele angesichts gesellschaftlicher Debatten über „Fakebook“ und den „ganzen rechten Schwefelmief, der sich da ungebremst ausbreiten“ darf. Das sei eine „gigantische weltweite Magen-Darm-Grippe, bei der sich brauner Sprühschiss überall verteilen darf“, schimpfte Albus.

Entsprechend hatte die Kabarettistin auch einen Tipp für den Umgang mit dem Rechtsruck und Rassisten. „Im Ruhrgebiet ist unter Tage soviel unbenutztes Terrain. Wer unterirdisch denkt, kann auch unter-irdisch leben.“ Und ihr Rezept gegen das Autorasen junger Leute lautete: „Onanieren, was das Zeug hält.“

(aflo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort