Schützenfest-Absage in Alpen Für die Galerie statt aufs Schützenplakat

Alpen · Der Vorstand der Alpener Junggesellen-Schützen hat am Wochenende deren traditionelles Fest an Pfingsten abgesagt. Die Enttäuschung ist groß.

 Unvollendet: Hubert Scheeren hat das Feuerwehrgerätehaus fürs Schützenplakat ausgewählt.

Unvollendet: Hubert Scheeren hat das Feuerwehrgerätehaus fürs Schützenplakat ausgewählt.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Nun ist es amtlich. Der Junggesellen-Schützenverein hat sein traditionelles Fest über Pfingsten aufgrund der Pandemie-Lage abgesagt. Ein einmaliger Vorgang in der 340 Jahre langen Geschichte des Vereins und eine Entscheidung, die nicht nur die rund 600 Mitglieder hart trifft. „Das ist bitter und tut richtig weh“, sagte Geschäftsführer Rolf Bockstegers im Gespräch mit der Redaktion.

Der geschäftsführende Vorstand um den Präsidenten Florian Lenzen hatte sich am Donnerstag voriger Woche in einer Videokonferenz – auch so etwas gab’s im Verein noch nie – zusammenschaltet, um das, was die Kanzlerin und die Länderchefs tags zuvor verkündet hatten, auf die eigene Situation runterzubrechen. Da blieb nur wenig Spielraum: „Wir können nicht feiern und müssen absagen“, so Bockstegers, der seither mehr zu tun hat, als liefe alles wie sonst auch.

Am Samstagmorgen traf sich der komplette Vorstand zur Telefonkonferenz, um das weitere Vorgehen zu erörtern. Anschließend wurde die Nachricht den Mitgliedern per E-Mail übermittelt. Die, die online nicht erreicht werden können, bekommen Post. Die Kunde, die nicht aus heiterem Himmel kommt und wohl die meisten so erwartet hatten, verbreitete sich schnell.

Dann wurde mit dem Festwirt gesprochen, Zelt und Musik abbestellt, zahlreiche Gäste in Kenntnis gesetzt, Pferde und Kutschen storniert, Gastronomie informiert wie auch die beteiligten Tambourcorps. Geschäftsführer Bocksegers saß permanent am Telefon: „Wir treffen auf viel Verständnis und hoffen, dass wir ohne großen finanziellen Verlust aus der Misere herauskommen.“ Dankbar ist er dem Königspaar Günter und Cordula Peschges und seinem Thron, die bereit sind, ein Jahr länger im Amt zu bleiben, um den Verein bei Anlässen angemessen zu repräsentieren.

Noch überwiege die Enttäuschung, sagt Bockstegers: „Nach dem langen Winter freuen sich alle immer auf Pfingsten und das Schützenfest. Diesmal leider vergeblich.“ Schon die Vorfreude fällt weg: der Frühjahrsputz auf der Schützenwiese bei Netto und vor allem die Treffen an den Samstagen vor Pfingsten, um die Schießschlucht am Schmuhlsberg, eine der schönsten Schießanlagen am Niederrhein, rauszuputzen.

Gut, dass Vogelbauer Ralph Lenzen die stolze Trophäe immer erst kurz vor dem Fest zimmert. So kann er sich die Mühe sparen. Denn vom Fest bleibt diesmal nur eins: Der Kranz fürs Ehrenmal ist bestellt und wird am Freitag vor Pfingsten ohne Festakt niedergelegt. Zum Gedenken. Bockstegers: „Das lassen wir uns nicht nehmen.“

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