Alpen Jugendliche erfahren Traditionshandwerk

Alpen · In der Alpener Ausbildungswerkstatt von Lemken fand in dieser Woche fas grenzüberschreitende Projekt "Wijzer met Ijzer" statt. Deutsche wie niederländische Jugendliche waren von den angebotenen Möglichkeiten begeistert.

 Arbeiten mit dem heißen Eisen: Das konnten in der vergangenen Woche niederländische und deutsche Schüler in der Ausbildungswerkstatt der Firma Lemken in Alpen. Das Projekt "Wijzer met Ijzer" bot den Jugendlichen die Gelegenheit, erste Erfahrungen in einem handwerklichen Beruf zu sammeln.

Arbeiten mit dem heißen Eisen: Das konnten in der vergangenen Woche niederländische und deutsche Schüler in der Ausbildungswerkstatt der Firma Lemken in Alpen. Das Projekt "Wijzer met Ijzer" bot den Jugendlichen die Gelegenheit, erste Erfahrungen in einem handwerklichen Beruf zu sammeln.

Foto: Armin Fischer

So gelingt der Austausch in der Euregio, wenn Jugend dabei ist. Zum wiederholten Mal startete in der Alpener Ausbildungswerkstatt des Unternehmens Lemken an der Weseler Straße ein Projekt, das ganz verschiedene Ziele bündelt. Mit dabei Schuljugend aus dem Raum Arnheim wie auch aus dem Kreis Wesel - insgesamt beteiligten sich sieben Schulen und drei Unternehmen. 140 Jugendliche und Lemken-Auszubildende haben eine Woche lang in der Azubi-Werkstatt ihr Ding mit dem "heißen Eisen" gemacht.

Täglich reisten die Gruppen in Klassenstärke an. Das Projekt "Wijzer met Ijzer" (dt. "Weiser mit Eisen") machte sichtlich Spaß und zeigte den Umgang mit Metallen samt ihrer Verarbeitung. Da wurde geschmolzen, gegossen und gefeilt. Die Verständigung in niederländischer und deutscher Sprache klappte. "Ich bin begeistert, wenn ich diese jungen Menschen in der Werkstatt sehe", sagte Firmenchefin Nicola Lemken, die sich mit ihrem Vater einen Eindruck verschaffte. Jeweils vier Auszubildende haben täglich die Gäste begleitet.

"Da steckt viel Herzblut drin. Für uns ist eine solche Aktion zugleich auch Werbung für eine Ausbildung im Handwerk." Gar nicht so abgeneigt scheinen Roxana (14), Olivia (13), Elina (13) und Julia (16). Das flüssige Metall hat seine Wirkung nicht verfehlt. "Selber etwas mit Metall machen, das finde ich gut", heißt es aus der Runde. Die erste Erfahrung mit einem metallverarbeitenden Beruf gibt zugleich auch berufliche Perspektiven vor. Schüler schlüpfen in die Schutzkleidung und machen unter Anleitung erste Erfahrung mit dem flüssigen Metall. Zwar stehen Gewerke wie Schmieden und Gießen noch auf dem Ausbildungsplan, wie Ausbilder Caner Bilir erklärt, werden aber kaum noch vermittelt. "Gerade dieser Einblick in den Beruf macht die Sache so spannend", sagt Bilir.

Entsprechend handwerkliche Hilfestellungen und Informationen "zum heißen Eisen" kommen von niederländischer und deutscher Seite. "Uns ist auch wichtig, dass die Jugendlichen ein Erinnerungsstück mitnehmen", sagt Ausbilder Stefan Verheyen. In Formsand wird glühende Bronze gegossen. Ein Stempel mit eigenem Sternzeichen ist das Werkstück, das später auf Hochglanz poliert wird. Auch ein Schlüsselanhänger ist möglich. An drei Stationen wird handwerkliches Geschick gezeigt. Erneut hat auf niederländischer Seite Janny Pronk-Huisman das Projekt für die Euroregion Rhein-Waal organisiert, die mit ihrem Mann Cornelius Pronk selber aus dem metallverarbeitenden Bereich kommt. "Wir haben bei uns verschiedene Schulen angeschrieben. "Die Resonanz ist so gut, dass die Jugendlichen dafür Schlange stehen", sagt die Projektverantwortliche.

In den Jahren zuvor waren die Niederländer Gastgeber. Initiiert hat die Veranstaltung die Organisation Mondra Opleigen aus dem niederländischen Ulft bei Anholt. Für Bürgermeister Thomas Ahls ein Beitrag, der die Euroregion für Jugendliche greifbarer macht. Dass ein grenzüberschreitendes Projekt, das in der Menzelener Museums-Schmiede seinen Anfang hatte, Kontinuität an den Tag legt, "spricht für sich", so Ahls.

(erko)
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