Jugendamt Rheinberg Frühe Hilfen für den Start ins Leben

Rheinberg · Sozialarbeiterin Maike Holthuis vom Rheinberger Jugendamt besucht Eltern, die ein Kind bekommen haben. Sie bringt ihnen Infos und Geschenke mit.

 Sozialarbeiterin Maike Holthuis (r.) besucht junge Eltern in Rheinberg und bietet ihnen frühe Hilfen an. Sarah Bernstein, Integrationsfachfrau bei der Stadt Rheinberg (v.l.), Birgit Kraemer von der Tu-Was-Genossenschaft, die kreativen Flüchtlingsfrauen Mahrach Aslampur und Sehan Mohammed sowie Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach und Michaela Bothen vom Jugendamt unterstützen das Programm.

Sozialarbeiterin Maike Holthuis (r.) besucht junge Eltern in Rheinberg und bietet ihnen frühe Hilfen an. Sarah Bernstein, Integrationsfachfrau bei der Stadt Rheinberg (v.l.), Birgit Kraemer von der Tu-Was-Genossenschaft, die kreativen Flüchtlingsfrauen Mahrach Aslampur und Sehan Mohammed sowie Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach und Michaela Bothen vom Jugendamt unterstützen das Programm.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Rund 300 Rheinberger Kinder werden pro Jahr geboren. Ein Wert, mit dem das städtische Jugendamt zufrieden ist. Maike Holthuis, gelernte Krankenschwester und Sozialarbeiterin und seit Anfang dieses Jahres in Diensten der Stadt Rheinberg, bietet allen Eltern dieser Kinder frühe Hilfen an. Frühe Hilfen in Rheinberg – so heißt das Programm des Fachbereichs Jugend und Soziales, für das Holthuis zuständig ist. „Ich melde mich bei jeder Familie und biete den Eltern an, sie sechs bis zehn Wochen nach der Geburt der Jungen und Mädchen besuchen zu kommen“, erzählt die junge Frau.

Mit leeren Händen kommt Holthuis nie ins Haus. In einem Stoffbeutel mit „Stadt Rheinberg“-Aufdruck hat sie Familienbroschüren mit vielen wichtigen Hinweisen für Eltern dabei. Ansprechpartner und Kontaktdaten zu Spielgruppen, Kinderbetreuung, Hebammenversorgung, Sportgruppen und so weiter finden sich darin. Das Heft wird Jahr für Jahr auf den aktuellen Stand gebracht. „Deshalb sind wir dankbar, wenn man uns über Dinge informiert, die wir vergessen haben oder die neu hinzugekommen sind“, sagt Holthuis.

Die Fachfrau für die frühen Hilfen hat aber auch andere nützliche Präsente im Gepäck. Gestrickte Mützen oder Schühchen für Babys, genähte Hosen oder Lätzchen in allen möglichen Farben. Hergestellt aus gespendeten Materialien. Für die zeichnen geschickte Frauen wie Mahrach Aslampur oder Sehan Mohammed verantwortlich. Die beiden gehören zu den insgesamt zwölf Frauen, die über die Tu-Was-Genossenschaft, finanziell unterstützt vom Jobcenter, eine Integrationsmaßnahme für Flüchtlingsfrauen in der städtischen Unterkunft am Melkweg besuchen. Fünfmal pro Woche. „Und zweimal in der Woche wird genäht oder gestrickt“, sagt Birgit Kraemer, die sich um die Frauen kümmert. „Ohne die Unterstützung des Jobcenters könnten wir das gar nicht anbieten“, betont Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach, die sich über die Kooperation freut.

Zu Anfang seien die Eltern der kleinen Kinder skeptisch, wenn sie vom Jugendamt angerufen würden, gesteht Sozialarbeiterin Holthuis. „Aber dann freuen sie sich, dass wir uns kümmern. Das spricht sich unter den Eltern herum.“

Für Sozialdezernentin Kaltenbach ist das Programm Frühe Hilfen eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass das Jugendamt in erster Linie beratend tätig ist und wichtige prophylaktische Arbeit leistet. Michaela Bothen vom Jugendamt ergänzt: „Wir wollen Hilfestellungen geben und nicht den Eltern die Kinder wegnehmen.“ Meistens bleibt es bei einem Besuch. Wenn der Bedarf da ist, begleitet Holthuis die Familien aber bis zu drei Jahre.

Die Produktion nützlicher Stoff- und Strick-Präsente soll gerne noch ausgebaut werden. „Wahrscheinlich beteiligen sich künftig auch Frauen aus der Türkisch-Islamischen Gemeinde“, schildert Sarah Bernstein, bei der Stadt verantwortliche Integrationsfachfrau.

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