Rheinberg Jetzt Milliardenbank

Rheinberg · Generalversammlung der Volksbank Niederrhein in der Stadthalle Rheinberg. Rückblick auf ein herausragendes Geschäftsjahr. Vorstandsvorsitzender Guido Lohmann: Marktposition deutlich ausgebaut.

Banker pflegen behutsam zu formulieren. Das Geldgewerbe ist — in der Regel — die Branche der dezenten Töne. Umso mehr wird das Gewicht der Formulierung deutlich, mit der Guido Lohmann als Vorstandsvorsitzender das Ergebnis des Geschäftsjahres 2010 zusammenfasste: "Wir sind megastolz auf 2010 — das war ein herausragend erfolgreiches Jahr für unsere Bank und für unsere Mitarbeiter".

Die über 400 Zuhörer in der Rheinberger Stadthalle verstanden den Hintergrund von Lohmanns selbstbewussten Worten schnell: "Es ist uns gelungen, unsere Marktposition nicht nur zu festigen, sondern sogar deutlich auszubauen", so der Vorstandsvorsitzende.

Der Jahresüberschuss stieg um zehn Prozent auf 2,86 Millionen Euro, der Bilanzgewinn erreichte 1,88 Millionen Euro. Was heißt das für die Mitglieder? Neben der Stärkung der Rücklagen beschloss die Vertreterversammlung eine Dividende auf die Mitgliederguthaben von 6,3 Prozent.

2200 neue Mitglieder

Die Volksbank-Bilanzsumme sei um 6,9 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro gestiegen, "damit sind wir jetzt erstmals in unserer Geschichte eine ,Milliardenbank'", beschrieb Lohmann. Den starken Anstieg der Kundeneinlagen (plus 8,6 Prozent auf 833 Millionen Euro) wertete er als "klares Zeichen, dass Mitglieder und Kunden ihr Vertrauen in die Sicherheit und Stabilität des Genossenschaftsinstituts setzen.

Als Kreditgeber für den gewerblichen Mittelstand, Landwirtschaft und Privatkunden habe die Volksbank Niederrhein 142 Millionen Euro an Neukrediten bereitgestellt — gut 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Bemerkenswert sei auch das Plus bei vermittelten staatlichen Förderkrediten von über 50 Prozent. Das betreute Kundenvolumen der Volksbank sei in 2010 um mehr als 65 Millionen auf 2,26 Milliarden Euro gestiegen — darin enthalten sind alle Vermögenswerte und Kredite von Mitgliedern und Kunden. Das Wertpapiervermögen von rund 300 Millionen Euro sei solide und vorsichtig angelegt. Auch die 100-prozentige Tochter Raiffeisenmarkt Niep Handelsgesellschaft habe im vorigen Jahr wieder ein tolles Ergebnis erzielt.

2200 neue Mitglieder

Die Volksbank habe ihr bilanzielles Eigenkapital um fast acht Prozent überproportional stark ausgebaut. Zur Stärkung der Kapitalbasis hätten neben der guten Ertragslage 2200 neue Mitglieder beigetragen. Lohmann: "Niemals zuvor war die Mitgliedschaft bei den Kunden des Genossenschaftsinstitutes so begehrt". Ausgeweitet wurde auch der Personalstamm — um 14 Mitarbeiter. Und mit 27 Azubi-Stellen sei mit Abstand die höchste Zahl in der Bankhistorie erreicht.

(RP)
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