Rheinberg Investitionsstau auf den Sportanlagen

Rheinberg · Der Rheinberger Stadtsportverband fordert von Politik und Verwaltung mehr Unterstützung. Zuschüsse sollen diese nicht kürzen.

 Werner Lampatz, 2. Vorsitzender des Stadtsportverbands.

Werner Lampatz, 2. Vorsitzender des Stadtsportverbands.

Foto: OO (Archiv)

Rheinberg muss sparen. Das hat auch der Vorstand des Stadtsportverbandes (SSV) mitbekommen. Doch Politik und Verwaltung sollten sich genaustens überlegen, wo der Rotstift angesetzt wird. Im Vorfeld des morgigen Kultur- und Sportausschusses brachte sich der SSV-Vorsitzende Ulrich Glanz mit seinem Team in Position. Der Sport dürfe nicht auf der Strecke bleiben. "Bei den Platzanlagen gibt es einen Investitionsstau. Schon seit acht Jahren werden die Anträge vor sich hingeschoben", sagte SSV-Geschäftsführer Burghard Kretschmer.

"Der Sport hat in Rheinberg nicht die Priorität, die er verdient. Ich schaue neidisch nach Alpen und Xanten", fügte Werner Lampatz (2. Vorsitzender) an. Die Stadt solle bedenken, dass rund 10 000 Bürger Mitglied in einem Sportverein sind, die der SSV vertrete. So dürfe die Anzahl der Sportanlagen nicht verringert werden. "In solch schwierigen finanziellen Zeiten" müsse der Stadtsportverband noch enger in die Entscheidungen eingebunden werden. Gefordert wird die Rückkehr zu einem eigenen Sportausschuss mit Stimmrecht für den Rheinberger SSV, der sich ohnehin mehr Unterstützung wünscht. So sagte Glanz, dass Verwaltung und Politik die Handlungsempfehlungen des "Kölner Gutachten" zur Sportentwicklungsplanung nicht aus dem Blick lassen dürften. "Und da steht unter anderem, dass auch in Zukunft zwölf Fußballplätze benötigt werden." Ganz dringend müsse ein Sportstättenatlas her. Es sei seitens der Stadt versäumt worden, den im Rahmen des "Kölner Gutachtens" mit in Auftrag zu geben. Das "Netzwerk Sport" ist ebenfalls überfällig. Der SSV machte überdies darauf aufmerksam, dass in absehbarer Zeit durch den Sportunterricht der Europaschüler die Hallenzeiten für die Vereine knapp werden. Eine Verdrängung dürfe es nicht geben, der Bau einer weiteren Großraumturnhalle sei daher empfehlenswert. Apropos Großraumturnhalle. "Die Halle am Schulentraum ist bereits seit längerem in einem schrecklichen Zustand. Es kann nicht sein, dass wegen der Sparmaßnahmen die Pflege zu kurz kommt und Vereinsmitglieder selber putzen müssen", meinte Glanz. Die Ehrenamtlichen hätten bereits genügend Aufgaben. Einer Zentralisierung von Sportanlagen steht der SSV skeptisch gegenüber. "Die Unterhaltung in den Dörfern funktioniert." Auch, weil sich dort die ehrenamtlichen Helfer mit den Vereinen vor Ort identifizieren und in Vielzahl mit anpacken würden.

Vor dem Kultur- und Sportausschuss fordert der SSV dessen Mitglieder auf, der Ausschreibung zum Umbau der Platzanlage in Budberg zuzustimmen. In diesem Zusammenhang schlug SSV-Berater Klaus-Jürgen Oehlandt der Stadt vor, sich bei der Projektförderung viel intensiver über alternative Finanzierungsmaßnahmen (z.B. EU-Programme) zu informieren. Und der SSV-Vorstand appellierte, bei den Sportförderrichtlinien an der Höhe der vertraglichen und freiwilligen Zuschüsse festzuhalten. Dies gelte auch für die jährliche Grundförderung (12 500 Euro), die der SSV bekommt. "Das Geld ist gut angelegt. Wir machen seit 2006 unsere Hausaufgaben", sagte Kretschmer.

(RP/ac)
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