Schulausschuss Rheinberg Inklusionshelfer: Vier halbe Stellen sollen wegfallen

Rheinberg · Im Schulausschuss wurde kontrovers über eine Einsparung diskutiert. Die Entscheidung soll nun in der Ratssitzung fallen.

 Inklusionshelfer betreuen gezielt Schüler mit Förderbedarf, damit diese im Unterricht besser mitkommen. (Symbolfoto).

Inklusionshelfer betreuen gezielt Schüler mit Förderbedarf, damit diese im Unterricht besser mitkommen. (Symbolfoto).

Foto: dpa/Jonas Güttler

In einem Punkt waren sich im Schulausschuss alle einig: Der Einsatz von Inklusionshelfern in den Schulen ist wichtig und richtig und die eingesetzten Leute machen ihren Job in aller Regel sehr gut. Aber: Inklusionshelfer sind auch teuer. Rheinberg lässt sich dieses Angebot einiges kosten. Neben Voerde ist Rheinberg die einzige Kommune im Kreis Wesel, die das Personal zur Betreuung von Schülern mit Förderbedarf freiwillig aufgestockt hat. Auf Antrag der Grünen-Fraktion hat der Rat 2018 die Mittel für den Einsatz von Inklusionshelfern erhöht. Mit diesen zusätzlichen Mitteln können derzeit vier Helfer mit je 19,5 Wochenstunden zusätzlich eingesetzt werden.

Doch das könnte sich ändern. Die Personalkosten für die Inklusionshelfer liegen derzeit bei 276.150 Euro pro Jahr. Nun ist die Stadt finanziell klamm und Kämmerin Iris Itgenshorst sähe es aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht gerne, wenn die vier halben Stellen künftig wegfallen würden. Dann hätte die Stadt im Schuljahr 2020/2021 noch 187.550 Euro zu tragen, 88.600 Euro weniger als bisher.

Die CDU, aufs Sparen bedacht, könnte damit leben. Katharina Hötte sagte, man höre gerne die positiven Rückmeldungen über die Arbeit der Inklusionshelfer. Das sah Karin Winkel von der SPD ganz anders. „Es geht doch hier um eine Kürzung“, mahnte sie. „Deshalb stimmen wir da nicht mit.“ Auch Ulrike Thölke, Pfarrerin in Wallach und Mitglied des Ausschusses, war der Hinweis wichtig, dass es hier um eine erhebliche Kürzung des Stellenkontingents ging. Damit hatte sie Dagmar Krause-Bartsch auf ihrer Seite. Die Grünen-Sprecherin wollte nicht, dass Stellen wegfallen und schlug vor, über den Punkt erst im Rat Anfang Dezember zu beschließen. Eine Anregung, auf die sich der Ausschuss einließ.

Unterdessen hätte FDP-Mann Herbert Becker kein Problem damit gehabt, schon im Schulausschuss eine Empfehlung auszusprechen. „Wir wollen, dass es weitergeht“, sagte er. „Und im Rat können wir immer noch nachlegen.“ 

Bürgermeister Frank Tatzel stellte klar: „Es ist völlig unstrittig, dass der Einsatz von Inklusionshelfern pädagogisch sinnvoll ist.“ Nach dem Grünen-Antrag und der Stellen-Aufstockung habe man gesagt: „Wir schauen uns an, wie sich das entwickelt. Und jetzt sehen wir nicht den Bedarf, das so beizubehalten.“ Ja, so Tatzel, es handele sich um eine Kürzung, dennoch komme er unter dem Strich zu einer positiven Bewertung: „Wir geben immer noch fast 200.000 Euro aus.“ Für die Schulen betonten Gabi Krekeler (Grundschule St. Peter) und Martin Reichert (Europaschule), wie wichtig Inklusionshelfer für ihre Arbeit seien.

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