Rheinberg In der Not gemeinsam stark

Rheinberg · DLRG-Landesverband Nordrhein trainierte in Rheinberg den Einsatz im Ernstfall. Drei Wasserrettungszüge mit 20 Motorrettungsbooten und Dutzenden Helfern rückten von der Basisstation in der Realschule aus.

Über dem Baggersee steigt Rauch auf. Ein Rettungsboot ist durch eine Explosion in Brand geraten. Die Einsatzkräfte der DLRG sind alarmiert. Ihre Rettungsarbeiten im Überschwemmungsgebiet werden durch den unvorhersehbaren Zwischenfall gestört.

Jetzt heißt es schnell handeln, um die in Not geratenen Menschen aus der Gefahrenzone zu evakuieren... Dramatische Szenen spielten sich auf dem Gelände des Kieswerks Hülskens ab. Glücklicherweise war alles nur inszeniert und niemand kam dabei zu Schaden.

Dramatisches Drehbuch

Denn all' das stand "nur" im Drehbuch einer Großübung, die der DLRG-Landesverband Nordrhein einmal im Jahr organisiert, um die ehrenamtlichen Helfer für den Ernstfall zu schulen und sich live im Einsatz ein Bild vom Leistungsstand der Lebensretter zu machen.

Drei Wasserrettungszüge mit insgesamt 132 Teilnehmern, 20 Motorrettungsbooten, Tauchereinsatz-, Führungs- und Mannschaftskraftfahrzeugen waren diesmal bei der Einsatzübung vor Ort. Die Rettungskräfte kamen aus dem gesamten Vereinsbezirk zwischen Kleve und Bonn.

Von der Basisstation an der Realschule Rheinberg wurde der sorgfältig vorbereitete Einsatz gestartet. Etwa 60 Mitglieder der DLRG waren ein halbes Jahr mit der Organisation beschäftigt. "Wir bemühen uns, immer wieder etwas Neues zu bieten und uns andere Situationen zu überlegen", berichtete Wolfgang Worm, Leiter der Verbandskommunikation. Wichtig bei einer solchen Übung ist es, dass die Einsatzkräfte vorher nicht wissen, welche Gefahrensituation sie bewältigen müssen — alles soll so realitätsnah wie möglich ablaufen. Für den inszenierten Motorbootbrand sorgten Pyrotechniker des THW. "Unter den zu evakuierenden Personen sind zum Beispiel auch Menschen mit Demenz oder Bettlägerige, die mit einer Trage ins Rettungsboot gebracht werden müssen", erklärte Worm.

Niedriger Wasserstand

Auch die Verständigung mit fremdsprachigen Personen wurde unter realistischen Bedingungen geübt. Die Geretteten mussten mit einem Fährdienst über den Rhein zum Evakuierungsziel transportiert werden. Vorsicht beim Navigieren war übrigens aufgrund des extrem niedrigen Wasserstands geboten. Besonders trainiert wurde auch die Kommunikation unter den Rettungseinheiten, die sich vorher zum größten Teil nicht kannten. "Im Ernstfall kommt es darauf an, dass alle zusammen harmonieren", betonte Worm.

Am Ende der Übung stand eine Nachbesprechung, um individuelle Schwachpunkte zu benennen und konkrete Anstöße für Verbesserungen zu geben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort