Laienspieltheater Alpen Beim Laienspiel Alpen geht auch Frau Holle mit der Zeit

Alpen · Im Alpener Laienspieltheater wurde eine moderne Aufführung von Frau Holle aufgeführt. Besonders die jungen Gäste waren begeistert.

 Pechmarie und Frau Holle auf der Bühne des Alpener Laienspiels.

Pechmarie und Frau Holle auf der Bühne des Alpener Laienspiels.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Das Alpener Schulzentrum war am vergangenen Sonntag fest in Kinderhand. Grund dafür war die Inszenierung des Grimm’schen Märchenklassikers „Frau Holle“ durch das Alpener Laienspiel. Echte Märchenkenner wunderten sich gleich zu Beginn über höchst ungewöhnliche Darsteller. Denn neben den bekannten Protagonisten sorgten Arbor, der Geist des Apfelbaums (Hans-Jörg Theußen) und Fornax, der Geist des Backofens (Michael Schellen) für beste Unterhaltung. „Es handelt sich um ein sehr kurzes Märchen mit wenigen Rollen. Deshalb haben wir Baum und Ofen zum Leben erweckt und lassen sie als Zulieferer agieren“, erläutert Regisseur Walter Kühn, der auch in der Rolle des fliegenden Händlers Alberto auf der Bühne stand, den kleinen Kniff.

In die Trickkiste musste Kühn auch greifen, damit Frau Holle (Birgitt Schulte-Kellinghaus) es ordentlich schneien lassen konnte. „Wir haben uns extra ein Gerät angeschafft, welches die Schneeflocken als Lichtpunkte sichtbar macht“, so Kühn. Überhaupt haben die für Licht und Ton verantwortlichen Susanne und Hans Schmeida jede Menge „Special Effekts“ eingesetzt, von den mit reichlich Hall versehenen Stimmen der sprechenden Äpfel und Brote bis hin zum Blitzlichtgewitter als geschickte Szenenüberleitung. Abgerundet wurde das Ganze durch ein stimmiges Bühnenbild und liebevoll gestaltete Kostüme.

Das kam vor allem bei den überwiegend jüngeren der rund 220 Besucher prächtig an. Dazu hat Kühn dem gut aufgelegten Ensemble zeitgemäße Texte vorgegeben. So präsentierte sich die faule Pechmarie (Lisa Westermann) als rotzfreche Göre mit coolen Sprüchen („Bist du nervig, Oma Holle“) und Goldmarie (Bianca Heier) gab die abgeklärte Stieftochter. Dem achtjährigen Nils gefiel das: „Die sind alle total lustig, am besten gefallen mir die Geister und das Huhn.“ Auch wenn es sich dabei um einen stolzen Gockel handelt, hervorragend dargestellt von Katja Schlothane: Das fast 200 Jahre alte Märchen ist bei Kindern auch heute noch bekannt. „Wir führen seit 31 Jahren klassische Märchen auf und stellen das immer wieder fest. Zum Glück lesen Eltern und Großeltern ihren Kindern noch die alten Märchen vor. Das sorgt dafür, dass wir ein großes Stammpublikum haben“, freut sich Walter Kühn. Gegen Ende der Aufführung hielt es die Kleinen in den ersten Reihen nicht mehr auf ihren Stühlen. Als die fiese Tochter endlich ihre gerechte Strafe erhielt und schweigend den Hohn des Publikums über sich ergehen lassen musste, brandte Jubel auf.

Am 2. Dezember, um 16 Uhr, wird das Herbstmärchen „Frau Holle“ erneut im Alpener Schulzentrum aufgeführt. Eintrittskarten sind zum Preis von 3,50 Euro für Kinder und 7 Euro für Erwachsene bei Lotto & Reisen Döhrn in Alpen erhältlich.

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