Rheinberg Immer mehr lesen auf Platt

Rheinberg · "Endlich ös weer Ferientidd", liest Leonie (9) gestern früh problemlos vor und strahlt – zum ersten Mal nimmt die Schülerin der St.-Peter Grundschule am Lesewettbewerb in Plattdeutsch teil, den die Platt-AG des Sprookvereins Ohmen Hendrik und die Grundschule wieder durchführte. Für die Mundart-Leser ging es nicht nur um den Klassensieg, sondern sich auch für den Kreiswettbewerb zu qualifizieren. "Die Besten von heute treten nächste Woche nochmal an, der Gewinner nimmt dann in Wesel am Kreiswettbewerb teil", erklärte Rolf Kuhlmann, Vorsitzender des Sprookvereins.

 Die Klassensieger beim Plattdeutsch-Vorlesen: vorne v.l. Meike Nothers, Philipp Tigler, Amy Westermann, Sanja Marie Burchartz, dahinter Kiara Draganov, Maite Sütthoff, Clemens Koch, Laura Renkens.

Die Klassensieger beim Plattdeutsch-Vorlesen: vorne v.l. Meike Nothers, Philipp Tigler, Amy Westermann, Sanja Marie Burchartz, dahinter Kiara Draganov, Maite Sütthoff, Clemens Koch, Laura Renkens.

Foto: Armin Fischer

Bewertet wurden die Mädchen und Jungen nach unterschiedlichen Kriterien: Sowohl Tempo, Lesefertigkeit, Textverständnis als auch die Aussprache und Betonung zählten. Von der Jury ließen sich die Mädchen und Jungen nicht nervös machen. Die Kinder hatten so große Vorfreude, ihre Texte vorzulesen, dass sie es kaum abwarten konnten, endlich an der Reihe zu sein. Auch Platt-Neulinge wie Leonie zeigten kein Lampenfieber. Mit Spaß las die junge Wettbewerbsteilnehmerin den plattdeutschen Text. Nach zirka drei Minuten war sie fertig: "Das war toll", freute sie sich und zeigte sich mit ihrer Leistung zufrieden. Auch der Viertklässler Felix hatte keine Probleme, über die "Ferientidd" zu lesen.

Die Texte hatten die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld eingeübt. Vor dem Wettbewerb sind Rolf Kuhlmann und Schulleiterin Gabi Krekeler durch die Klassen gegangen, um Werbung für den Wettbewerb zu machen. Rolf Kuhlmann freute sich, dass dieses Mal noch mehr Schüler mitmachten: "Es machen ja nicht nur Kinder mit, die unsere Platt-AG besuchen, auch andere Schüler sind dabei. Und immer Schulen nehmen am Kreiswettbewerb teil." Dass das Kulturgut Mundart erhalten bleibt, ist auch Gabi Krekeler wichtig: "Platt gehört zu unserem Schulalltag. ,Leben und lernen' ist unser Motto. Auch einen Bezug zur Heimat herzustellen, gehört in den Unterricht", betonte die Schulleiterin.

(sass)
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